Zumal beim Mercedes EQC bei 180 km/h Schluss mit dem Vortrieb ist. Da bieten der Audi E-tron mit und der Jaguar I-Pace mit jeweils 200 km/h oder Tesla deutlich mehr. Bei der Beschleunigung schneidet das 2.495 Tonnen schwere Sternen-Schiff mit 5,1 Sekunden von null auf 100 km/h ganz ordentlich ab. Eine für die Elektromobilisten maßgebliche Größe ist die Reichweite: Hier sind es bei Mercedes 374 bis 417 km. Dafür reicht dem Mercedes eine 80 Kilowattstunden-Batterie, während der Audi E-tron einen 95 kWh-Akku mit sich rumschleppt (soll für mehr als 400 Kilometer reichen), der Jaguar I-Pace mit der 90-kWh-Batterie 480 Kilometer weit kommt und das Tesla Modell X dank der 75 bis 100 kWh Batterie (je nach Konfiguration) 417 bis 542 Kilometer. Beim Verbrauch gibt Mercedes 22,3 bis 25,0 kWh/100 km an. Wir erreichten bei den ersten Testfahrten, die in der Stadt und mit zurückhaltendem Tempo auf Landstraßen stattfanden, einen Wert von 24,5 kWh/100 km.
Verbesserte Assistenzsysteme
Auf der Straße gibt sich der Mercedes EQC kaum eine Blöße und steht seinen Konkurrenten in nichts nach. Das Vorankommen ist komfortabel und nicht zuletzt wegen der kaum vorhandenen Geräuschkulisse sehr entspannt möglich. Das Einsetzen der Rekuperationsstärke zur Verzögerung per Wippen hinter dem Lenkrad (links stärker, rechts schwächer) geht schnell in Fleisch und Blut über. Wer die stärkste Stufe wählt, kommt mit dem Gaspedal aus (One Pedal). Allerdings kann man auch die Technik diesen Job erledigen lassen. Auch das verbrauchsmindernde Segeln beherrscht der EQC.
Die Verarbeitung ist gut, aber wo der Mercedes wirklich punktet, ist bei der Technik beziehungsweise den Fahrassistenzsystemen, die gut zusammenspielen und dem Piloten das Leben leichter machen. Stichwort: Reichweitenangst. Geht den Akkus so langsam der Saft aus, ist der Fahrmodus "Max Range" die Lösung. Zusammen mit dem Navigationssystem berechnet das System anhand des Streckenverlaufs, des Verkehrsflusses, den optimalen Weg zur nächsten Ladestation und hilft dem Fahrer haptisch, sie zu erreichen, indem ein deutlicher Druckpunkt im Gaspedal markiert, wie schnell man fahren darf, um auf der sicheren Seite zu sein. Dort angekommen, kann man mit einer Kapazität von bis zu 110 kW laden, dann sind die Akkus in etwa 40 Minuten zu 80 Prozent voll. Bei einer 7,4 kW-Wallbox beträgt die Ladezeit rund elf Stunden.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 15. Mai 2019