Die Modelle waren wertiger denn je und werden noch heute von der Konkurrenz aus dem In- und Ausland für Produktionsanalysen als Aushängeschilder genutzt. Doch langsam sprach sich die Ingolstädter Langeweile auch zu den trägen Kunden herum. Audi Entwicklungs-Chef Peter Mertens, zuvor bei Volvo, GM und Jaguar Land Rover, zeigte gute Ansätze und hatte im Vergleich zu manchem Vorgänger die Kosten im Griff. Er musste das Unternehmen krankheitsbedingt jedoch verlassen und wurde als Entwicklungsvorstand von Hans-Joachim Rothenpieler abgelöst, der im VW-Konzern als bewährte Kraft gilt, jedoch schon angesichts seines Alters von über 60 Jahren nur eine Übergangslösung sein dürfte, bis auch hier der nächste Hoffnungsträger verpflichtet werden kann. Gerade das könnte ihm jedoch die nötige Lockerheit geben, ähnlich wie Audi-Chef Bram Schot ein paar heiße Eisen anzupacken. Bleibt nur die Frage, ob die breite Belegschaft und die Arbeitnehmervertreter bei Audi verstanden haben, dass harte Zeiten angebrochen sind. Viele ruhen sich mit dem Hinweis auf eine geltende Beschäftigungsgarantie bis zum Jahre 2025 weiterhin aus. Diese Zeit wird das Topmanagement nicht haben und Audi kann nur dann wieder ernsthaft in den Premiumkampf eingreifen, wenn alle an einem Strang ziehen und neue Produkte wieder echte Begehrlichkeiten auslösen. Das hat ja schließlich schon einmal geklappt. Wieso nicht auch jetzt?