Audi weiß: Der erste Schuss eines Elektro-SUVs muss sitzen, deswegen packt man den e-tron quattro mit viel Know-how voll. Doch was bringt das Technik-Sammelsurium auf der Straße? Wir verraten es Ihnen.
Technologie-Baukasten
Audi weiß: Der erste Schuss eines Elektro-SUVs muss sitzen, deswegen packt man den e-tron quattro mit viel Know-how voll. Doch was bringt das Technik-Sammelsurium auf der Straße? Wir verraten es Ihnen.
So ändern sich die Zeiten! Als Walter Röhrl 1987 seinen Audi Sport quattro S1 in zehn Minuten und 47,85 Sekunden auf den 4.302 Meter hohen Pikes Peak in Colorado prügelte, hatte sich der Regensburger Rallye-Könner auch nicht im Traum vorstellen können, dass das legendäre Bergrennen einmal zur Spielwiese für Elektromobilität werden würde: In diesem Jahr pulverisierte Romain Dumas auf dem Elektrorenner VW I.D. R mit einer Zeit 7:57:148 Minuten alle bisherigen Rekorde für die knapp 20 Kilometer lange Strecke. Was bergauf geht, sollte auch bergab klappen, haben sie sich wohl bei Audi gedacht und wählten die neue Wahlfahrtstätte der Elektromobilität für eine Testfahrt in dem Elektro-SUV Audi e-tron quattro. Schließlich geht es beim Tesla Model X Konkurrenten aus Ingolstadt auch um die Rekuperation, die für rund 30 Prozent der Reichweite beim Elektro-SUV sorgt. Auch wenn Audi wortgewaltig die Innovationskraft des e-tron quattro lobt, ganz neu erfindet der Ingolstädter Autobauer das Rad auch bei Rückgewinnung der Energie nicht.
Integriertes Bremssystem
Im Zentrum der Rekuperation steht bei e-tron ein integriertes Bremssystem. Neben der kompakten Bauweise des Moduls, zeichnen ein konstant identisches Bremsgefühl, ein kurzer Weg des Pedals und eine gute Dosierbarkeit ohne einen Leerweg diese Bremsen aus. Das ist vor allem wichtig, da ja neben der Rekuperationsbremse auch eine klassische hydraulische Bremse für eine zuverlässige lineare Verzögerung des rund 2,4 Tonnen schweren Elektrokreuzers sorgt. Ob sich das Pedal auch so natürlich anfühlt, wie Audi behauptet, werden die Tests zeigen. Bei e-tron quattro setzt Audi auf ein One-Pedal-System, bei dem mit dem Gaspedal beschleunigt und rekuperiert werden kann. Eine weitere Möglichkeit der Energierückgewinnung besteht über die zwei Wippen, am Lenkrad, mit denen zwei Verzögerungsstufen eingestellt werden können - 0,1 und 0,3g. Wobei die erste Stufe kaum spürbar ist und auch bei Nummer zwei das heftige Kopfnicken ausbleibt. Das soll auch bei der großen Mehrheit, der Bremsvorgänge ausreichen - Audi spricht von 90 Prozent. Könnte sogar hinkommen, wenn man sich auf das Fahrzeugkonzept einlässt und vorausschauend fährt, lässt sich das meiste mit Verzögerungen lösen, die unter 0,3 g stark sind. Steigt man kräftiger in die Eisen, mischt die klassische Hydraulikbremse mit. "Wir haben das so gelöst, damit die Fahrer, auch - wie bisher - das Bremspedal nutzen", erklärt Techniker Victor Underberg. Bremst man bei 100 km/h hart ab, rekuperiert der e-tron mit maximal 300 Nm und 220 kW elektrischer Leistung.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 08. August 2018