Vorteil wie Schwachpunkt zugleich ist das Vernetzungskonzept, das Mercedes dem neuen Sprinter teils serienmäßig, teils optional mit auf den Weg gibt. Acht Pakete mit flotten-, fahrzeug-, fahrer- und standortbasierten Diensten via Internet bieten die Schwaben an. So lassen sich über das zentrale Display, aber auch per Smartphone jederzeit unter anderem Fahrzeugstatus und -logistik abrufen, Wartungs- und Reparaturen managen, das digitale Fahrtenbuch anzeigen und - klar - die Türen fernbedient öffnen. Per SMS kann der Disponent aus dem Programm zum Fuhrparkmanagement im Büro heraus neue Ziele und Aufträge direkt ins Navigationssystem einspielen und über GPS jederzeit verfolgen, wo sein Fahrer wie schnell unterwegs ist.
Die Fülle der Optionen sorgt allerdings auch dafür, dass es einer gewissen Lernwilligkeit bedarf. Und mitunter hakt der eine oder andere Dienst. Dann muss man wieder zum guten alten Schlüssel greifen, um ins Fahrzeug hinein zu kommen. Nachbesserungsfähig ist auch das MBUX Multimediasystem, das zum Beispiel Sprachsteuerung anbietet, ähnlich wie Apple mit Siri. So versteht die elektronische Assistentin zwar den umgangssprachlichen Stoßseufzer "Ich habe Hunger" sofort und listet im Display eine Reihe von Restaurants und Imbissen in der näheren Umgebung auf. Eine Aufforderung wie "Bitte aktiviere die Verkehrszeichenerkennung" wird allerdings mit Unverständnis quittiert: "Das verstehe ich nicht".
Über die Preise schweigt man sich bei Mercedes noch aus. Sicher zumindest ist, dass es mit einer gut abgespeckten Basisversion für 19.990 Euro (ohne MwSt.) losgehen wird. Nach oben dürfte es kaum eine Grenze geben. Angeboten wir der Sprinter ab Juni ausschließlich mit Dieselmotoren - einen Benziner gibt es nur für Kanada und die USA. Eine elektrisch angetriebene Sprinter-Version ist für 2019 geplant.
Fotos: Mercedes-Benz
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 13. April 2018