Dank der diversen Kameras, die den Wagen aus der Vogelperspektive abbilden, gelingt auch das Einparken rückwärts passgenau. Die Federung ist eher komfortabel ausgelegt und schluckt einiges an Unebenheiten weg, der lange Radstand von bis zu 3.924 mm sorgt mit für präzisen Geradeauslauf des Fronttrieblers - auf der Autobahn etwa sind nur wenige Lenkkorrekturen nötig. Auch sonst ist der Sprinter gut ausbalanciert: Selbst in etwas forcierter gefahrenen Kurven gibt es kaum Seitenneigung.
Total vernetzt
Auch innen ist der Sprinter nahe am Pkw angekommen. Gestartet wird mit Keyless Go per Knopfdruck. Das griffige Multifunktionslenkrad hat seinen Weg über S- und E-Klasse in das Arbeitspferd gefunden. Es wirkt mit den vielen Knöpfen und Schaltern etwas überladen, hat aber immerhin System: Links lassen sich die Funktionen und Anzeigen des Displays vor dem Fahrer steuern, rechts der ganze Rest. Die elektrische Lenkung selbst arbeitet präzise, ist angenehm direkt und gibt gute Rückmeldung an den Fahrer. Die bis zu 10,25 Zoll große HD-Touchscreen in der Mitte des Cockpits stammt ebenfalls aus den Pkw. Eingerahmt zwischen zwei Lüftungsdüsen im Turbinen-Look ist sie zur logistischen Schaltzentrale geworden. Ablagen hat Mercedes dem Sprinter reichlich beschert - von den gut erreichbaren Becherhaltern im Armaturenbrett über Handyfächer unter dem zentralen Display bis zur Ordnerablage über der Windschutzscheibe zu den großen Kästen etwa für Werkzeug, Schutzhelme, Arbeitshandschuhe und Regenjacken unter den Beifahrersitzen. Die Sitze selbst sind durchweg komfortabel und bieten guten Seitenhalt. Die Materialien für Cockpit ebenso wie für Sitze und Seitenwände machen einen robusten Eindruck und dürften so manche Ruppigkeit wegstecken können.
Der Laderaum des Kastenwagens bietet bis zu 17 Kubikmeter Platz, die Tonnage reicht beim Fronttriebler bis 4,1, bei Heckantrieb bis 5,5 Tonnen. Das reicht dann für bis zu sieben Europoolpaletten. Ist man mit Frontantrieb unterwegs, liegt die Ladekante um acht Zentimeter niedriger als bei Heckantrieb, die Nutzlast steigt noch einmal um 50 Kilogramm, die maximale Anhängerlast liegt bei zwei Tonnen. Die Wände ebenso wie der Boden bieten eine Vielzahl an Ösen, über die sich die Ladung festzurren und sicher fixieren lässt. Auch die Radkästen sind beladbar, was die Raumausnutzung deutlich verbessert. Die Hecktüren lassen sich bis zur Seitenwand öffnen.
- Details
- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 13. April 2018