Schon strecken viele Länder die Fühler nach Südamerika aus, um sich bei der Produktion des "weißen Goldes" beteiligen zu dürfen. Ganz vorne dabei, ist einmal mehr China. Allerdings finden sich auch in Grönland, Südamerika und Kanada Vorkommen der begehrten Rohstoffe, doch wenn die Nachfrage die Produktionskapazitäten übersteigt, droht Knappheit.
"Die Nachfrage nach Akkus wird voraussichtlich weiter steigen. Nicht nur aufgrund des wachsenden Marktes für Elektromobilität, sondern auch wegen des Wachstums anderer Anwendungsfelder für Batteriezellen, wie zum Beispiel der Robotik. Daher werden auch die Rohstoffe, die zur Herstellung von Batteriezellen benötigt werden, stärker nachgefragt sein", bestätigt Professor Martin Winter von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Doch die Wissenschaftler tüfteln schon an Akkus, die möglichst ohne diese Elemente gebaut werden können. Fortschritte sind bereits erkennbar. So wurde der Kobaltanteil deutlich reduziert und mittlerweile ist sogar möglich, Lithium-Ionen-Batterien völlig ohne Kobalt herzustellen. "Allerdings ist bei diesen die Lebensdauer noch nicht zufriedenstellend", macht der Professor für. Materialwissenschaften, Energie und Elektrochemie klar.
Bis bei diesen Themen der Durchbruch vollbracht ist, tobt der Kampf um die Zutaten der Akkus noch weiter. China verfügt selbst über große Vorkommen der seltenen Erden, dennoch investieren die Asiaten auch weiter in Afrika und sichern sich auch durch die Vergabe von günstigen Krediten damit den exklusiven Zugang zu weiteren Vorkommen. Damit ist der steigende Bedarf des Reichs der Mitte gedeckt und die wichtige Monopolstellung weiter zementiert. Schon 2011 hatte China angekündigt, die seltenen Erden aufgrund von Eigenbedarf nicht mehr so freizügig, wie bisher zu exportieren. Unter dem absolutistisch auftretenden chinesischen Präsidenten Xi Jinping wird sich dieser Trend noch weiter verfestigen. Deswegen wird auch hier nach neuen Akkus geforscht, die ohne diese Rohstoffe auskommen. Doch bis die serienreif sind, wird noch einige Zeit vergehen.
Fotos: press-inform / VW
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 06. April 2018