Das Fahren selbst ist nach wie vor ein Erlebnis für sich. Nahezu lautlos gleitet der Leaf über die Straße. Durch diverse Dämmmaßnahmen hat Nissan auch den Pegel gesenkt, mit dem Außengeräusche wie Wind oder Reifen in den Innenraum gelangen. Der Vortrieb ist trotz wenig spektakulärer 110 kW / 150 PS vergnügungssteuerpflichtig: Ein kurzer Kick aufs Gaspedal, der Leaf stürmt nach vorne, ein kleiner Ruck presst die Passagiere in die Polster. Der offizielle Beschleunigungswert von 0 auf 100 km/h in 7,9 Sekunden beschreibt das nicht annähernd. Das ohnehin schon üppige Drehmoment von 320 Nm liegt wie bei Elektroautos üblich bereits ab der ersten Umdrehung an. Ohne Verzögerung geht es los, ohne Schaltunterbrechung, zügig in einem fort. Schluß ist dann bei einer Höchstgeschwindigkeit überschaubaren von 144 km/h.
Dazu gewonnen hat der Leaf auch beim Fahrkomfort. Die Federung bügelt problemlos alle Unebenheiten weg. Durch das mittig im Fahrzeugboden verbaute, schwere Akkupack hat der Leaf einen sehr niedrigen Karosserieschwerpunkt: Er bleibt auch in flott gefahrenen Kurven stur in der Spur. Die elektrische Lenkung ist nun präzise und nicht mehr schwammig, bietet sogar passable Rückmeldungen von der Straße. Wer besonders energiesparend unterwegs sein will, ohne dabei auf Fahrspaß zu verzichten, für den hat Nissan das e-Pedal in den Leaf eingebaut: Der Fahrer startet, beschleunigt, bremst, stoppt und hält das Fahrzeug nur noch mit dem gleichen Pedal. Nimmt er den Fuß vom Gaspedal, verzögert der Leaf bis zum Stillstand. Nach der ersten Schrecksekunde und ein paar Minuten Gewöhnungszeit mag man das e-Pedal nicht mehr missen.
Verfügbar sind im neuen Leaf auch eine ganze Reihe mehr oder weniger sinnvoller Assistenzsysteme - vom Stau- und teilautonomen Spurhalteassistenten bis zur Einparkautomatik, die das Fahrzeug völlig eigenständig in eine Parklücke fährt. Billig ist der Nissan Leaf nicht gerade - wenn er mit einem Einstandspreis von 31.950 Euro auch das Niveau des Vorgängers hält. Aber auch die Konkurrenz langt kräftig zu. BMW verlangt für den kleinen i3 ab rund 35.000 Euro, Opel preist den Ampera-E um 40.000 Euro aus und VW verlangt für den E-Golf rund 36.000 Euro.
Fotos: Nissan
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 30. Januar 2018