Das aktuelle CNG-Modellportfolio des VW-Konzerns ist jetzt schon umfangreich und reicht vom VW-Up bis hin zum Scania-Lkw Ecolution. Bei den Nutzfahrzeugen und dem öffentlichen Nahverkehr ist der gasförmige Treibstoff geeignet, bei Pkws ist die Akzeptanz bei den Autofahrern eher durchwachsen, aber VW sieht da einen Wandel kommen. Deswegen setzen die Wolfsburger weiter auf das Erdgas-Pferd und planen weitere Motorenverbesserungen: Die Stellhebel zur durchgängigen Monovalenz werden eine höhere Verdichtung (weniger Verbrauch) und eine Direkteinblasung (Anfahrverhalten und mehr Leistung) sein. Auch die Tanks wiegen nur noch sechs Kilogramm pro Flasche und so lassen sich Reichweiten jenseits der 500 Kilometer realisieren.
Erdgas-Front bröckelt
Dennoch bröckelt die Erdgas-Front. "Die Nachfrage nach Erdgasantrieben im Pkw-Segment ist jedoch deutlich zurückgegangen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, diese Antriebsvariante im Pkw-Segment zunächst nicht mehr anzubieten", lässt Mercedes verlauten. BMW, die ebenfalls schon Erdgasmobile im Angebot hatten, stoßen ins gleiche Horn: "Auch heute behält die BMW Group die Technologie der Gasantriebe im Auge, wir sehen jedoch zu wenig Potenzial für eine Serien-Lösung. Aktuell schätzen wir die mögliche Nachfrage für ein Premium-Fahrzeug mit Gas-Antrieb noch immer als zu gering ein und verfolgen daher zum jetzigen Zeitpunkt andere Antriebsarten, die wir als vielversprechender einschätzen."
Opel, ein langjähriger CNG-Mitstreiter stellte unlängst auf der IAA einen Erdgas-Astra vor. Doch ob das Engagement so weitergeht, steht ob der ausgerufenen Elektrooffensive der neuen französischen Hausherren in den Sternen. Fiat bietet aktuell mit dem Panda, Qubo, Doblò, 500L oder dem Ducato bei einigen Fahrzeugen die CNG-Option an und ist durch die nennenswerte Nachfrage in Italien europaweit hierbei nach wie vor die Nummer eins. Volkswagen hält eher an seiner CNG-Überzeugung fest und unterstreicht nüchtern, dass Autobauer wie BMW und Mercedes vornehmlich auf Heckantrieb setzen und es dabei Probleme gäbe, die Gasflaschen unterzubringen, ohne dass das Kofferraumvolumen darunter leidet. "Bei uns sind die Plattformen schon auf den den CNG-Betrieb vorbereitet", sagt Roland Metzul.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 25. November 2017