Schon das Befahren einer Autobahn, stellt für die Software eine echte Herausforderung dar. GPS ist zu ungenau, also müssen verschiedene Indizien her, blaue oder grüne Schilder, baulich getrennte Fahrbahnen, die Abstände der Leitpfosten, der Verkehr, der mehrspurig in eine Richtung fließt und auch hinterlegte Bilder eines Autobahnverkehrs. Der Datentransfer und die benötigte Rechenpower sind immens. "Ein Fahrzeug wird in den nächsten Jahren nicht in der Lage sein, komplett alleine denken zu können. Es braucht Hilfe von außen. Sonst wird das Auto überfordert sein", verdeutlicht die Leiterin der ZF-Denkfabrik, Malgorzata Wiklinska. Diese Unterstützung könnte von einer Infrastruktur kommen, die mit dem Fahrzeug kommuniziert. Aber die das kostet Geld und viele Jahre, die aufzubauen.
Noch Jahre entfernt
Bis alle Autos untereinander (Car2Car) und mit der Infrastruktur (Car2X) kommunizieren werden noch Jahre vergehen. Für die Tüftler der künstlichen Intelligenz kommt das Auto heutzutage in eine "unsaubere" Gegend, weil die fast alle anderen Fahrzeuge von Menschen gesteuert werden, so schwerer berechenbar sind und vor allem nicht mit dem Robo-Auto sprechen. Das künstliche Gehirn und seine Sinne sprich Sensoren und Kameras muss mit verschiedenen Problemen innerhalb von Sekundenbruchteilen alleine fertig werden: querender Verkehr, Motor- und Fahrräder, die zickzack laufen, Fußgänger, die zwischen Autos hervorspringen und Verkehrsteilnehmer, die sich im dunklen Schatten befinden. Dazu kommen Ladezonen für Lkws und, und, und. Dafür müssen Unmengen von Daten verarbeitet und aus Ihnen sozusagen einen Sinn erkennen - das macht das Deep Learning aus.
Experten gehen von 25 bis 30 Jahren aus, ehe die Autos die höchste Stufe des selbsttätigen Fahrens erreichen. "Das alles bis 2021 hinzubekommen, geht nicht", bestätigt Elmar Frickenstein. Damit Autos auch im übelsten Blech-Gewirr voll-autonom fahren, zu können, ist neben hochauflösenden Kameras, Radar- und möglichst vielen Ultraschall-Sensoren ein Computer-Gehirn nötig, das diese Informationen auch einzuordnen weiß. Deswegen drehen autonom agierende Auto zunächst in Städten mit einem möglichst berechenbaren Verkehrsfluss ihre Runden. Aufgrund der vielen Einbahnstraßen und dem relativ gleichmäßig fließenden Verkehr eignen sich auch US-amerikanische Großstädte, wie New York oder kleinere, wie Pittsburgh.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 22. Januar 2017