Groß die Erwartungen auch an den kommenden Skoda Yeti. Das aktuelle Modell war erfolgreich; polarisierte mit seinem Design jedoch noch mehr als der mittlerweile eingestellte Roomster. Anzunehmen, dass der kompakte Yeti zur nächsten wichtigen Stütze im Modellprogramm werden dürfte. Anzunehmen, dass der optisch und technisch deutlich überarbeitete Octavia durch den Einzug der beiden neuen SUV beim Verkaufsanteil international unter Druck geraten könnte. Ändert nichts daran, dass der Skoda Octavia gerade als Kombiversion ein Bestseller bleiben dürfte. Auch, weil die Marke durch das Engagement im Rallyesport und die überaus erfolgreichen RS-Modelle seine sportlichen Gene entdeckt hat. Skoda-Chef Bernhard Maier will der tschechischen VW-Tochter mehr Emotionalität verpassen. Dies scheint derzeit das Motto bei vielen Automobilherstellern zu sein. Bedenken an eine drohende Kannibalisierung mit Seat oder gar VW selbst, wischt der ehemalige Porsche-Vorstand für Marketing und Vertrieb vom Tisch. "Man macht keine Familie stärker, indem man ein Kind absichtlich schwach hält." Das klingt ganz nach Ferdinand Piëch, der einen gesunden Markenwettbewerb begrüßt. Der faire Preis von 35.550 Euro für den 184 PS starken RS als Allrad-Kombi (Limousine 34.890 Euro) ist dabei allemal hilfreich.
Clever und smart
Global wollen sich die Tschechen ebenfalls breiter aufstellen. Bernhard Maier hat China als Baustelle ausgemacht und will auch in Südkorea, dem Heimatland der Hauptkonkurrenten Hyundai und Kia, wagen. "Wir schauen uns Märkte und Segmente an, in denen wir bislang nicht zu Hause waren", erklärt Maier, der bereits an der "Strategie 2025" feilt. Ein wichtiger Pfeiler wird die E-Mobilität sein, bis Ende des Jahrzehnts sollen die Tschechen auch da konkurrenzfähiger sein. Der erste Plug-In-Hybrid wird jedoch erst 2018 / 2019 mit dem Superb kommen.
Skoda punktet aktuell nicht nur mit seinen cleveren Fahrzeugdetails und Massentechnik aus dem Volkswagenkonzern. Unverändert macht der Preis die Musik. "Mit einem Anteil von 32 Prozent an den Neuzulassungen bewegen sich unsere Eigenzulassungen auf vergleichsweise niedrigem Niveau", ergänzt Frank Jürgens, "nach aktuellen Auswertungen des Marktforschungsinstituts DataForce machen die Eigenzulassungen an den Neuzulassungen in unserer Branche per Oktober bis zu 60 Prozent aus. Skoda wird sich am Rennen um Stückzahlen um jeden Preis nicht beteiligen."
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- Veröffentlicht: 28. Dezember 2016