Der Lamborghini Miura feiert seinen 50. Geburtstag. Eine Fahrt mit zitronengelben Supersportler beeindruckt heute noch genauso, wie vor einem halben Jahrhundert. Erst recht kurz vor Weihnachten.
Rollender Tsunami
Der Lamborghini Miura feiert seinen 50. Geburtstag. Eine Fahrt mit zitronengelben Supersportler beeindruckt heute noch genauso, wie vor einem halben Jahrhundert. Erst recht kurz vor Weihnachten.
Preisfrage. Wo sollte man einen Lamborghini Miura fahren? Rennstrecke? Toskana? Alles kalter Espresso. Wenn schon, dann auf der Stier-Farm der Miura-Familie. Also dem Ursprung des Namens, der übrigens nicht der eines Stiers ist, sondern der Züchter der Kampfbullen. Aber das ist nicht der einzige Mythos, der an diesem Tag zerstört wird. Jetzt gilt es erst einmal, sich mit der gelben Ikone bekanntzumachen. Voller Ehrfurcht, versteht sich. Miura, der erste Supersportwagen des norditalienischen Autobauers Lamborghini. Vor 50 Jahren erblickte der Über-Stier das Licht der Welt und befeuert bis heute die Phantasien echter Car Guys, also solchen Zeitgenossen, bei denen Benzin durch die Adern fließt. Mit diesem Fahrzeug begann der Mythos der Autos aus Sant\'Agata Bolognese.
Die Bestie lauert
Die Legende will es, dass Ferrucio Lamborghini aus Verärgerung über die Ferrari-Arroganz dem Sportwagenbauer eine auswischen wollte. Der Miura sollte den ungeliebten Platzhirschen auf die Hörner nehmen, und den Konkurrenten Ferrari 275 und den Ferrari 365 zeigen, wo es langgeht. Die Technik war dementsprechend kompromisslos und schöpfte das Technik-Arsenal der damaligen Zeit voll aus: Ein Brutalo-V12-Motor mit zunächst 350 PS und später 385 PS, vor der Hinterachse montiert, befeuerte das 1,2 Tonnen Geschoss auf unglaubliche 274 km/h beziehungsweise 285 km/h beim Super Veloce. Die Stars liebten die Schönheit aus Norditalien. Das Schotten-Reibeisen Rod Stewart holte sich einen und sogar zwei Protagonisten des legendären "Rat Packs" Dean Martin und Frank Sinatra. "Wenn du jemand sein willst, kaufst du einen Ferrari. Wenn du jemand bist, kaufst du einen Lamborghini", soll Frank "The Voice" gewohnt pointiert gesagt haben. Eine bessere Werbung konnte Feruccio nicht wünschen - 763 Modelle verließen laut Lamborghini die Fabrik in Norditalien, davon zwischen 1971 und 1973 insgesamt 150 SV.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 05. Dezember 2016