Auf der Rennstrecke gehört der Audi R8 V10 plus zu den Alpha-Tieren. Im Alltag sind andere Qualitäten gefragt. Wie schlägt sich der Supersportwagen da?
Präsentierteller
Auf der Rennstrecke gehört der Audi R8 V10 plus zu den Alpha-Tieren. Im Alltag sind andere Qualitäten gefragt. Wie schlägt sich der Supersportwagen da?
Zugegeben Praxistest und Audi R8 V10 plus das ist ein Paradoxon. Das ist genauso, als würde man ein 15fach gefaltetes Samuraischwert in der Küche zum Zwiebelschneiden benützen. Wir haben uns trotzdem mit dem Ingolstädter Sportwagen in den Verkehrs-Alltag gestürzt. Der rotlackierte Renner mit dem auffälligen Heckspoiler ist nichts für zurückhaltende Naturen. Selbst in München, der Stadt mit der immens hohen Porsche-Dichte fällt man mit dem 449 kW / 610 PS-Audi auf. Handys werden gezückt und immer die gleichen Fragen gestellt: "Wie ist er", "wie schnell geht der" Die Antworten lauten: "ziemlich gut" und "330 km/h". Die Präsenz des rotlackierten Tieffliegers hat aber auch positive Auswirkungen: Vorwitzige Autofahrer mit Seitenscheitel und Piloten-Sonnenbrille, die sich mit ihrem BMW Z4 an der Abbiegeschlange vorbeidrücken wollen, reihen sich beim Anblick des R8 brav ein.
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In der Stadt lässt man die scharfe R8-Klinge am besten in der Scheide stecken. Das bedeutet Komfort-Fahrmodus an, der die Dämpfer, das Gaspedal und das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe deutlich zurückhaltend agieren lässt. Die Klappe des optionalen Sportauspuffs (1.900 Euro) sollte tunlichst geschlossen bleiben, es sei denn, man will es sich mit den Nachbarn nachhaltig verscherzen. Der R8 V10 plus ist ohnehin kein Leisetreter, aktiviert man den Sportauspuff lässt der herzhaft archaische 5,2-Liter-V10-Sauger seiner Lust am Brüllen freien Lauf. Enge Häuserschluchten verstärken die Verbrennungs-Arie nur noch. Also besser die Auspuff-Inferno-Taste in der freien Natur, auf der Landstraße oder der Autobahn drücken.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 07. August 2016