Adaptive Dämpfer vermisst man bei diesem Auto nur selten. Die Vorderachse mit den doppelten Querlenkern in Kombination mit der Multi-Link-Hinterachse lässt die immerhin 4,64 Meter lange Giulia mit einer Leichtigkeit um die Ecken wirbeln, die den BMW-Fahrdynamik-Spezialisten Schweißperlen auf die Stirn zaubern dürfte. Roll- und Wankbewegungen finden auch bei schnellen Richtungswechseln kaum statt, was eine sehr beruhigende Sicherheit vermittelt.
Keine Froschschenkel-Position
Dank des maximalen Drehmoments von Newtonmetern, das bereits bei 1.750 U/min den Alfa Romeo mit voller Kraft anschiebt, muss sich die Achtgang-Automatik nicht mit vielen Fahrstufen-Wechseln, um ein dynamisches Fortkommen mühen. Mit einem Norm-Verbrauch von 4,2 Litern pro 100 Kilometer bleibt der Spaß auch ohne große Reue. Allerdings ist der Vierzylinder Diesel kein Ausbund an übermäßigem Temperament, für den forcierten Alltags-Ritt reichen 6,8 Sekunden für den Standard-Sprint und eine Spitzengeschwindigkeit von 230 km/h locker aus.
Die Beine schlafen einem auch auf Langstrecken nicht ein. Wer jemals in einem Alfa Romeo älteren Datums Platz genommen hat, wird sich über die ergonomische Sitzposition freuen, die nichts mehr mit der berüchtigten "Froschschenkel-Haltung", bei der die Knie fast hinter den Ohren lagen, zu tun hat. Das Lenkrad liegt gut in der Hand, genauso wie der Gangknüppel. Die Verarbeitung hat ebenfalls deutlich an Qualität zugelegt, erreicht aber nicht Audi-Niveau.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 27. Juli 2016