Dass im Autoterminal im hohen Norden Deutschlands rund um die Uhr solche Automassen überhaupt gehandhabt und letztendlich auch umgeschlagen werden können, verdankt die Autoindustrie dem RoRo-Prinzip. Mit RoRo ist die Abkürzung des englischen Begriffs Roll On Roll Off gemeint. Eines der ersten RoRo-Schiffe ist der Frachter Odin aus dem Jahr 1925. 240 Fahrzeuge fanden auf der schwimmenden Garage des Hamburger Reeders Arnold Bernstein Platz. Nach der Weltwirtschaftskrise 1928 kam diese Art der Verladung jedoch erst in den 50- und 60er Jahren, getrieben von den Exportschlagern VW Käfer und Bulli, so richtig ins Rollen. Die größte Reederei für Automobiltransporte Wallenius ist mit ihren gewaltigen Schiffen ständig in Bremerhaven zu Gast. Da ihre Flotte regelmäßig den Äquator kreuzt, lassen sich auf einigen dieser Schiffe auch vereinzelt blaue Container mit einem bekannten Aquavit-Logo erspähen. Zuvor wurden Fahrzeuge mit einem großen Kran einzeln an Bord eines Bananendampfers, wie die Stückgutfrachter gern genannt werden, gehievt und zwischen den großen Holzkisten geparkt. Auf Grund der geringen Stückzahlen von Exportfahrzeugen damals noch kein Problem. Ein Vorgehen, dass zwar heutzutage kaum noch vorstellbar, allerdings ab und an auch noch Anwendung findet, wie Ivo Thamm gern verrät: "Es gibt ja viele, exotische Häfen, die auf Grund ihrer geringen Größe nicht von einem großen Car Carrier angefahren werden können. Und was bietet sich da mehr an, als mit solch einem Stückgutfrachter, der ansonsten nahezu ohne Ladung zurückfahren müsste, die angeforderten Fahrzeuge oder Zubehörteile zu verschiffen? Die Cargo-Raten sind zudem unschlagbar."
Fotos: BLG LOGISTICS
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- Veröffentlicht: 20. Juli 2016