Je länger man in dem mindestens 74.350 Euro teuren Jaguar XE S unterwegs ist, desto mehr verfestigt sich der Eindruck, dass die Raubkatze für den Piloten und seinen Beifahrer gemacht ist. Hinten finden zwar auch Menschen mit mehr als 1,85 Meter Körpergröße noch Platz, aber die Kopf- und Beinfreiheit ist auf Dauer ziemlich beschränkt. Mehr als vier Personen finden in dem XE ohnehin nicht Platz. Trotz der abfallenden Dachlinie ist der Jaguar recht übersichtlich, lediglich die D-Säulen sind etwas zu breit, weswegen die Übersichts-Kamera (kostet im Park-Assistenz-Paket 2.550 Euro Aufpreis) ebenso eine gute Investition ist, wie das Fahr-Assistenz-Paket für 1.867 Euro. Dann sind zum Beispiel ein Toter-Winkel-Assistent und ein adaptiver Tempomat an Bord. In unseren Breitengraden ist das Winter-Paket für 847 Euro eine gute Investition: beheizt wird die Frontscheibe, die Sitze, die Scheibenwaschdüsen und das Lenkrad. Bei Nachtfahrten fällt auf, dass es beim Jaguar XE S Voll-LED-Licht weder für Geld noch gute Worte gibt. Die Bi-Xenon-Scheinwerfer leuchten die Straßen zwar gut aus, aber eine LED-Matrix, wie sie Audi hat, bieten die Briten nicht. Deswegen wird bei Gegen- und vorausfahrenden Verkehr komplett abgeblendet und nicht ausgegraut.
Der Kofferraum ist mit einer Kapazität von 455 bis 830 Litern allemal ausreichend dimensioniert. Leider ist die Ladekante zu hoch und die Luke nicht übermäßig groß. Was aber wirklich stört, ist die unverkleidete Unterseite der Hutablage. Dort ragen ummantelte Kabel in den Innenraum, und wenn man nicht aufpasst, verfängt man sich beim Be- und Entladen mit dem Gepäck darin und läuft Gefahr, die Stränge abzureißen. Bei diesem Detail haben die Engländer die BMW-Kopierwut etwas zu weit getrieben.
Fotos: Jaguar
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 12. April 2016