Mit DS will der Stellantis-Konzern ein eigenes Premiumgefühl kreieren, dass sich von den klassischen deutschen Marken unterscheidet. Jetzt bekommt die Limousine DS 9 einen PS-Schub auf 265 kW / 360 PS und kann kräftemäßig mit BMW, Audi und Mercedes mithalten. Hat die französische Power-Attacke Erfolgschancen?
Angriffsmodus
Mit DS will der Stellantis-Konzern ein eigenes Premiumgefühl kreieren, dass sich von den klassischen deutschen Marken unterscheidet. Jetzt bekommt die Limousine DS 9 einen PS-Schub auf 265 kW / 360 PS und kann kräftemäßig mit BMW, Audi und Mercedes mithalten. Hat die französische Power-Attacke Erfolgschancen?
Manchmal verstecken sich die Kampfansagen im Detail. Stöbert man ein bisschen in der Preisliste des DS 9, fallen einem die Felgen auf. Die 19-Zoll-Varianten tragen passende Namen wie "Monaco" oder "Versailles" , während die einzige 20-Zoll-Version "München" heißt. Die gibt es auch nur für die neue Top-Version E-Tense 360 4x4. Die Entschlüsselung des französischen Codes fördert eine Kraftkur zutage, die nötig ist, um Autos wie dem BMW 5er Paroli bieten zu können. Denn bei allen feinen Luxus-Details braucht es Kraft, um bei den deutschen Dynamik-Fans punkten zu können. Schmalz, wie der Bayer sagt, hat dieser DS 9 mit 265 kW / 360 PS genug, um mit den Normalo BMW 5er und Audi A6 mithalten zu können. Dazu kommt ein Allradantrieb, der für Traktion sorgt.
Power-Kur
Das Modul stammt vom Peugeot 508 PSE. Das bedeutet ein Trio aus einem Vierzylinder-Benziner mit 147 kW / 200 PS und zwei Elektromotoren. Einer mit 81 kW / 110 PS ist in die Achtgangautomatik integriert, der andere leistet 83 kW / 113 PS ist an die Hinterachse gekoppelt. Die ist auch der Chef im Ring, wenn es rein elektrisch bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h vorangeht. Wenn nötig oder gewünscht, engagiert sich die Vorderachse und alle vier Räder sind am Vortrieb beteiligt. Sobald man in den 4WD-Fahrtmodus schaltet, ist übrigens konstanter Allradantrieb garantiert, egal, wie gut die 11,9-Kilowattstundenbatterie im Saft steht. "Bei Bedarf nutzen wir den Verbrennungsmotor als Generator", erklärt Projektmanager Jean-Philippe Delaire. Die E-Hinterachse ist auch der Grund dafür, dass die Höchstgeschwindigkeit des konstanten Allradantriebs auf 190 km/h limitiert ist. Gönnt man dem DS 9 E-Tense freien Auslauf, sprintet er aus dem Stand in 5,7 Sekunden zu dreistelliger Geschwindigkeit und fädelt erst bei 250 km/h wieder in den fließenden Verkehr ein. Als Verbrauch gibt der französische Autobauer 1,8 Liter beziehungsweise 15,5 kWh pro 100 Kilometer an. Bei unserer ersten Testfahrt über kurvige Landstraßen, die wir überwiegend im Hybrid-Programm, bei dem das System den Taktstock über den Einsatz der drei Triebwerke schwingt, absolviert haben, meldete der Bordcomputer 7,3 l/100 km, aber nur 6,5 kWh/100 km.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 16. Februar 2022