Der neueste DAT-Report belegt: Die Elektromobilität ist im Kommen, aber von einem Durchbruch noch ein ganzes Stück weit entfernt. Viele Autofahrer warten noch ab.
Warten auf Besseres
Der neueste DAT-Report belegt: Die Elektromobilität ist im Kommen, aber von einem Durchbruch noch ein ganzes Stück weit entfernt. Viele Autofahrer warten noch ab.
Was wollen die Kunden, was wollen sie nicht? Wie verändert sich das Kaufverhalten und welche Modelle und Antriebsarten sind gefragt? Diese Fragen treiben die Strategen der Autobauer um. Wie schaut es also aus mit der Elektromobilität? "Elektromobilität ist gefühlt allgegenwärtig, spielt aber in der Realität eine untergeordnete Rolle", lautet das Fazit des DAT-Reports, der seit 47 Jahren eine verlässliche Zustandsbeschreibung über den deutschen Automobilmarkt liefert. Zwar haben 59 Prozent der Autokäufer bei der Neuanschaffung ihres Pkws über ein Fahrzeug mit alternativen Antrieben nachgedacht. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung von 21 Prozent. Die Favoriten sind aktuell die Hybrid-Modelle, also Fahrzeuge, bei denen man keine Wallbox braucht, dagegen haben nur 22 Prozent einen rein elektrischen Wagen in Betracht gezogen. Doch Absichtserklärungen sind die eine Sache, Tatsachen zählen und da ergibt sich ein anderes Bild: Lediglich 43 Prozent haben sich für ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb entschieden, zu denen auch die LPG / CNG-Vehikel zählen, die aber mit vier Prozent sogar noch hinter dem Wasserstoff (sechs Prozent) liegen.
Nachfrage übersteigt Angebot
Allerdings ist dieser Wandel hin zur Elektromobilität auch von den Förderungen befeuert. Also ist die Frage, wie nachhaltig der Trend ist. Immerhin 46 Prozent der Autofahrer kann sich einen Umstieg auf ein E-Modell vorstellen, 22 Prozent sind noch unsicher und 31 Prozent lehnen das Stromern rundweg ab. Auf die Frage, wann sich die Autofahrer einen Umstieg auf ein E-Fahrzeug umstellen können, erklären 79 Prozent, dass sie mindestens noch drei Jahre warten wollen. Diese Skepsis manifestiert sich in der Tatsache, dass 67 Prozent mit dem Umstieg auf ein BEV noch abwarten wollen. Legt man die Lupe auf die Skepsis, spielt für 41 Prozent der Neuwagenkäufer die begrenzte Reichweite eine Rolle, 39 Prozent bemängeln die Ladeinfrastruktur, 37 Prozent den (zu hohen) Preis des E-Mobils und 36 Prozent störten sich an den langen Ladezeiten. Ein weiterer Faktor ist auch die Einschätzung der Öko-Bilanz der BEVs spielen: 46 Prozent attestieren den Stromern eine umweltfreundliche Nutzung, jedoch nur zwölf Prozent schätzen die Herstellung der Elektromobile als umweltfreundlich ein. Dagegen sehen 60 Prozent in synthetischen Kraftstoffen als eine "klimaschonende Alternative zur Elektromobilität" an.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 03. Februar 2022