Die Zahl der Tankstellen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr als halbiert. Und auch wenn die Anzahl 2021 mit mehr als 21.000 Stationen wieder nach oben kletterte, geht es mit dem größer werdenden Elektrotrend eher in die andere Richtung. Dabei steht fest, dass die Tankstelle der Zukunft mit etwas anderem Geld verdienen muss als nur mit Benzin oder Diesel.
Der Saft soll fließen
Die Zahl der Tankstellen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr als halbiert. Und auch wenn die Anzahl 2021 mit mehr als 21.000 Stationen wieder nach oben kletterte, geht es mit dem größer werdenden Elektrotrend eher in die andere Richtung. Dabei steht fest, dass die Tankstelle der Zukunft mit etwas anderem Geld verdienen muss als nur mit Benzin oder Diesel.
Das haben längst auch die Tankstellenbetreiber für sich erkannt und stellen ihr Geschäft sukzessive um. Ohnehin haben sich die Tankstellen in vielen Bundesländern zu wahren Supermärkten entwickelt, bei denen nicht nur nach Ladenschluss Bier, Tiefkühlpizza, Taschentücher und Chips eingekauft werden. Bestes Beispiel ist Bayern, denn während andere Bundesländer zumindest an sechs Tagen der Woche ihre Ladenschlusszeiten längst deutlich aufgeweicht haben und den Kunden so Flexibilität geben, ist in München, Nürnberg und Augsburg ab 20 Uhr allerorts Schluss mit dem Shoppingvergnügen. Somit können selbst Lebensmittel nur noch an Bahnhöfen, Flughäfen oder eben an Tankstellen eingekauft werden. Da die Margen bei den flüssigen Kraftstoffen geringer denn je sind, sehen die Tankstellenbetreiber den unzeitgemäßen Ladenschluss alles andere als ungern, denn so wird bei ihnen zumindest außerhalb dieser Zeiten das nötigste eingekauft.
Mobilitätshub
Zunehmend werden dabei auch die Ladesäulen ein Thema, denn die großen Tankstellenbetreiber wissen, dass die Zukunft der Neufahrzeuge elektrisch sein wird. Doch die Zahl der Bestandsfahrzeuge wird erst einmal anwachsen und so sichern die Gebrauchtwagen den Zapfsäulen ihre Zukunft auf Jahrzehnte. Nichtsdestotrotz werden Benzin und Diesel in den nächsten Jahren deutlich weniger gefragt sein - weil neben immer mehr Elektroautos auf dem Markt auch die Realverbräuche der Verbrenner sinken. Damit an den normalen Tankstellen das zukünftige Geschäft nicht mehr denn je vorbeigeht, richten immer mehr Betreiber in Innenstädten, sowie an Schnellstraßen und Autobahnen Ladepunkte für elektrifizierte Autos ein. Rund 90 Prozent dieser Rastplätze bewirtet in Deutschland zum Beispiel das ehemalige Staatsunternehmen Tank & Rast, das 1998 privatisiert wurde und die Konzessionen für rund 360 Tankstellen sowie rund 400 Raststätten einschließlich etwa 50 Hotels hält.
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- Veröffentlicht: 20. Januar 2022