Viele Defender-Fans hatten sich in die kantig-kastigen Elektrogeländewagen Bollinger B1 und B2 verliebt. Doch der US-Hersteller hat sich entschieden, allein aufs Flottengeschäft zu setzen und auf Nutzfahrzeuge zu wechseln - schade drum.
Traumwechsel
Viele Defender-Fans hatten sich in die kantig-kastigen Elektrogeländewagen Bollinger B1 und B2 verliebt. Doch der US-Hersteller hat sich entschieden, allein aufs Flottengeschäft zu setzen und auf Nutzfahrzeuge zu wechseln - schade drum.
Ein Raunen ging durch die amerikanische Elektrolandschaft, als das Bollinger-Start-Up jüngst verkündete, dass reine Privatfahrzeuge im eigenen Geschäftsmodell zumindest auf absehbare Zeit keine Rolle mehr spielen sollen. Tausende von Bestellungen wurden gestrichen - die Kautionen zurückgezahlt. 2015 hatte das Unternehmen von Firmenchef Robert Bollinger noch unter der Firmenbezeichnung Catskill Mountains in Hobart / New York in einer kleinen Dreifachgarage damit begonnen, elektrische Geländewagen und Kleinlaster zu kreieren. Heraus kamen nach zwei Jahren Entwicklungszeit die beiden allradgetriebenen Modelle B1 und B2, die nicht nur leistungsstark, sondern auch innovativ waren. Aufgrund der großen Resonanz der charismatischen Elektro-Kuben zog das Unternehmen nach Detroit / Michigan, um das Ingenieurteam zu erweitern und ein neues Design für die Produktion vorzubereiten.
Lastwagen statt Pick-Up
Die Ähnlichkeit zu seinem Vorbild dem Land Rover Defender ist beeindruckend. Der Bollinger B1 ist noch kantiger, noch markiger als sein britischer Urahn, als dieser Ende der 40er Jahre aus dem Wald auf die befestigten Wege Englands krabbelte. Der 4,76 Meter lange Bollinger B1 ist modern und doch kompromisslos Retro. Die Überhänge sind kurz, der Radstand lang und Rundungen sucht man abseits von Rädern und Leuchtelementen vergebens. Doch der Bollinger B1 wandelt nicht nur auf den Spuren des Land Rover Defender, sondern trägt auch unverkennbar Designelemente von Lamborghini LM 002 oder dem Hummer H1 in sich. Noch schlichter als außen zeigt sich die geschlossene Version des Bollinger B1 im Innern. Hier befindet sich nichts, was einen dringenden Grund hat. Viel Einzelsitze, Laderaum und ein Armaturenbrett mit drei analogen Runduhren, dazu ein paar Kippschalter und ein Dreispeichen-Lenkrad aus dem historischen Motorsport.
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- Veröffentlicht: 17. Januar 2022