Audi hat mit dem RS Q e-tron bei der Rallye Dakar für Aufsehen gesorgt. Auch wenn zu Beginn der Wüstenhatz nicht alles rund lief, gehört elektrifizierten Sandwühlern bei der härtesten Rallye der Welt die Zukunft. Aus verschiedenen Gründen.
Unausweichlich
Audi hat mit dem RS Q e-tron bei der Rallye Dakar für Aufsehen gesorgt. Auch wenn zu Beginn der Wüstenhatz nicht alles rund lief, gehört elektrifizierten Sandwühlern bei der härtesten Rallye der Welt die Zukunft. Aus verschiedenen Gründen.
Audi spielt die Understatementkarte. "Ankommen wäre schon ein Erfolg", sagt Audi-Motorsportchef Julius Seebach kurz vor dem Start zur Dakar 2022. Während im heißen Wüstensand nahe Dschidda die hochgezüchteten Motoren der Spitzenklasse namens T1+ voluminös aufheulen, sirrt der Elektro-Renner aus Ingolstadt vor sich hin. Trotz des Krawalls scharen sich die Konkurrenz und die Schaulustigen um den Audi. "Wenn die mit einem Verbrennungsmotor an den Start gingen, wären die vorne dabei. Das Fahrwerk macht einen ziemlich guten Eindruck", weiß Dirk von Zitzewitz und fügt hinzu: "Schnell werden sie sein, die Frage ist die Haltbarkeit". Der erfahrene Co-Pilot weiß, wovon er spricht. Schließlich saß er bereits in einem Siegerfahrzeug der Dakar und stand mehrere Male auf dem Podium.
Software ist entscheidend
Die Unbekannte im Ingolstädter Hightech-Ufo ist der Antriebsstrang. "Das ist das komplexeste Auto, das wir je gebaut haben", erklärt Julius Seebach. Die Kombination aus drei Elektromotoren, von denen zwei für den Allradantrieb zuständig sind, und einer als Generator die 52-Kilowattstunden-Batterie mit der Energie, die vom Verbrennungsmotor kommt, versorgt, ist in der Elektromobilität kein unbekanntes Konzept. Doch im heiß umkämpften Rennsport geht es um jede Sekunde. Also wird das Limit so gut es geht, ausgereizt. Da kommen Ideen, die im Alltag gut funktionieren, schnell an ihre Grenzen. Als Range-Extender fungiert der Vierzylindermotor aus der DTM, der je nach Leistungsanforderung in einem idealen Drehzahlfenster operiert. So bringt es der RS Q e-tron auf eine Gesamt-Antriebsleistung der beiden Elektromoren an Vorder- und Hinterachse auf 288 kW / 392 PS. Die ist allerdings durch das Reglement begrenzt. Laut Berechnungen würde der Audi auf der Straße rund drei Liter pro 100 Kilometer brauchen, im gigantischen Sandkasten wird es deutlich mehr sein.
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 03. Januar 2022