Volvo steht insbesondere durch seinen langjährigen Chefdesigner Jan Wilsgaard für betont kantiges Design und praktische Familienlimousinen. Doch es geht auch anders. Der Volvo 262 C gilt seit Jahren auf dem Klassikmarkt als exklusiver Exot.
Das elegante Kantholz
Volvo steht insbesondere durch seinen langjährigen Chefdesigner Jan Wilsgaard für betont kantiges Design und praktische Familienlimousinen. Doch es geht auch anders. Der Volvo 262 C gilt seit Jahren auf dem Klassikmarkt als exklusiver Exot.
So sieht also ein emotionales Luxuscoupé aus Skandinavien aus. Während in Italien bei Ferrari, Maserati oder Alfa Romeo fließende Formen zelebriert wurden, Deutschland dem Porsche 911 gehuldigt wurde oder man sich von den Mercedes Coupé beeindrucken ließ und die Amerikaner bei ihren Zweitürern aus ausladende Formen und gigantische Triebwerke setzte, sah das in Schweden ganz anders aus. Jan Wilsgaard, der in Brooklyn geborene Schwede, drückte der Automarke mehr als drei Jahrzehnte seinen Stempel auf. Nach Modellen wie Volvo Philip oder dem Amazon gab es bei Volvo einen Designbruch und der folgende 140er erfand die schwedische Marke neu. Auffällig waren das großzügige Interieur, großflächige Fenster und klare Linien. Die kantig-klobige Serie der oberen Mittelklasse wurde ein Erfolg. Mehr als 1,2 Millionen Mal verkauften sich die Modelle 142, 144 und 145. Mit dem 164 legte Wilsgaard nach. Der 164er war mitten in der so ertragreichen Oberklasse angekommen und Volvo hatte ein neues Aushängeschild. Mit der betont luxuriösen Limousine kehrten die Schweden 1968 in die Oberklasse zurück. Neben einer Komfortausstattung und kraftvollen Sechszylindern bot der Viertürer unter anderen eine Sicherheitsfahrgastzelle mit akribisch berechneten Knautschzonen. Chefdesigner Wilsgaard nutzte das Chassis des Volvo 140 und kombinierte dieses mit dem Frontdesign des Prototyps P358 aus den 1950er Jahren. Auf dem Kühlergrill wurde das Volvo Markenemblem die Iron Mark besonders prominent platziert. Es saß auf der markentypischen Diagonalen, genau wie schon beim allerersten Volvo aus dem Jahr 1927 und so, wie es bis heute eingesetzt wird.
6.600 Exemplare weltweit
Damit der neu entwickelte Reihensechszylinder vom Typ B30 auf dem Chassis des Volvo 140 Platz fand, wurde dies ab der Windschutzscheibe um zehn Zentimeter verlängert. Der Sechszylinder verfügte über drei Liter Hubraum und entwickelte dank eines Zenith-Stromberg-Doppelvergasers eine Leistung von 107 kW / 145 PS. Doch zum 50. Geburtstag der Marke sollte es etwas ganz besonderes sein. Der in Italien gebaute erste Prototyp des luxuriösen Coupés Volvo 262 C basierte ebenfalls auf einem Volvo 164. Karosseriebauer Sergio Coggiola aus Turin verwandelte die Limousine in ein zweitüriges Coupé mit Vinyldach, das dem späteren Serienmodell bereits weitgehend entsprach. Ein wichtiger Unterschied blieb dabei die Frontgestaltung des Prototyps im Stil des Volvo 164.
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- Veröffentlicht: 26. November 2021