Selbst wenn ab 2035 keine Benzin- und Dieselautos mehr gebaut werden sollten - viele Jahre lang werden Millionen Verbrenner weiter auf den Straßen unterwegs sein. Synthetische Kraftstoffe sollen sie sauber machen. Kann das klappen?
Mengenlehre
Selbst wenn ab 2035 keine Benzin- und Dieselautos mehr gebaut werden sollten - viele Jahre lang werden Millionen Verbrenner weiter auf den Straßen unterwegs sein. Synthetische Kraftstoffe sollen sie sauber machen. Kann das klappen?
Ausschließlich elektrisch geht es noch lange nicht. Das hat sich - bei allem Marketinggetöse um das Ende der Verbrennungsmotoren - selbst in der Autoindustrie herumgesprochen. Auch wenn in zehn, fünfzehn Jahren angeblich alle neuen Autos nur noch als Stromer zu haben sein werden: Das legt keinen Schalter um und von heut\' auf morgen ist das Klima gerettet. Karsten Schulze, Technikpräsident des ADAC, etwa machte gerade klar: "Millionen Verbrenner sind auf deutschen Straßen unterwegs und haben noch eine lange Lebensdauer vor sich. Wenn die Klimaschutzziele im Verkehr erreicht werden sollen, braucht es eine Lösung für diesen Bestand." "Bestand" heißt: Wenn der letzte Verbrenner tatsächlich 2035 vom Band rollt, dann ist er durchaus noch 2050 unterwegs. Die durchschnittliche "Lebenserwartung" eines Pkw liegt aktuell knapp unter zehn Jahren. Fahrzeuge mit größerem Hubraum schaffen im Schnitt fast 14 Jahre. Und schon jetzt ist mehr als jeder fünfte Pkw in Deutschland über 15 Jahre alt. Sinnvoll ist also, auch für diesen "Altbestand" eine saubere Lösung zu finden.
Aktuell sind in Deutschland über 48 Millionen Kraftfahrzeuge unterwegs
Dass die einst so hochgelobten Bio-Kraftstoffe dazu kaum taugen, haben die vergangenen Jahre gezeigt: Um den Durst nach Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen zu stillen, wurden ganze Urwälder abgeholzt und etwa durch Soja- oder Palmölplantagen ersetzt. Für den Klimaschutz eher kontraproduktiv. Die Lösung sehen einige Autohersteller jetzt in eFuels. Diese synthetischen Kraftstoffe entstehen, indem man zunächst Wasser in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2)spaltet. Der entstandene Wasserstoff wieder wird mit Kohlendioxid (CO2) verbunden, den man unter anderem aus der Luft gewinnt. Nach ein paar weiteren Schritten aus dem Chemiebaukasten entstehen maßgeschneiderte Kraftstoffe, die sauber im Motor verbrennen.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 16. November 2021