Pünktlich zur Jahrtausendwende und nach 5,3 Millionen verkauften Exemplaren war vorläufig Schluss, die Produktion des Mini lief aus. BMW hatte zu Beginn des Jahres 1994 den Mini-Hersteller gekauft und die Markenrechte auch noch behalten, nachdem die Bayern sich von ihren anderen britischen Marken schnell wieder getrennt hatten. Und BMW war wild entschlossen, den Mini wieder auferstehen zu lassen. Mitte 2001 war es soweit: Der neue Mini kam auf den Markt, zunächst als One und Cooper und gebaut im britischen Oxford. Nur: Der Mini sah zwar so aus wie die modernisierte Version des klassischen Mini - "mini" war der Mini aber nicht mehr. Aus den einmal gut drei Metern Länge wurden selbst beim Zweitürer 3,64 und schließlich 3,8 Meter. Immerhin: Frontantrieb, vorn quer eingebauten Vierzylinder-Motoren, kurze Karosserieüberhänge und Platz für vier Personen wurde übernommen. Und auch das Design knüpfte mit markentypischen Proportionen und unverwechselbaren Gestaltungselementen für Front, Heck und Seitenansicht an die klassischen Vorfahren an.
Neue Generation startet 2023
"Wir haben uns in den vergangenen neun Monaten viele Gedanken um die Ausrichtung der Marke und das Produktportfolio gemacht", erläutert Körber weiter, "im Kern bleibt unser Mini Hatch und dann wird es darüber zwei Crossover geben. Der erste wird die Größe des Countryman der ersten Generation haben und darüber wird es ein zweites Modell geben, das sich bei seinen Abmessungen an Modellen wie dem BMW X1 orientiert." Heißt, neben dem knackig-kernigen Mini, den es unverändert als One, Cooper, Cooper S und auch John Cooper Works geben dürfte, können sich die Kunden über zwei SUV freuen, von denen der kleinere rund 4,10 Meter und der größere 4,50 Meter lang ist. Während Mini und der große Countryman als Verbrenner und Elektromodell angeboten werden, bleibt der kleine Countryman allein ein Elektromodell. Eine Absage bedeutet dies erst einmal für den seit rund 20 Jahren im Gespräch befindlichen Mikro-Mini, der mit der Studie des Rocketman viel Aufmerksamkeit bekam, sowie weitere Mini-Derivate, die keine großen Volumina versprechen. Deutlich verschlanken soll sich auch die Ausstattungsstruktur. Wie jüngst mit dem elektrischen Mini eingeführt, gibt es nicht mehr maximale Individualisierung bei geringen Volumina und mäßigen Deckungsbeiträgen, sondern einzelne Pakete und die so beliebten Sondermodelle. Auch wenn Mini elektrisch wird, bleiben die Sportmodelle mit dem John-Cooper-Works-Label im Angebot.
Bis die neue Mini Generation auf den Markt kommt, heißt es erst einmal jedoch warten, denn vor Ende 2023 wird es keinen Mini dieser neuen Ära geben. Bis dahin sollen es Modellpflegemaßnahmen und Sondermodell richten - nicht zum ersten Mal bei den Briten. Für viele Kunden ist Mini mittlerweile bereits zu einer Elektromarke geworden, denn der elektrische Mini Cooper SE, der mit dem Antriebspaket des BMW i3 fährt, ist beliebter denn je. Wenn die neue Mini Generation kommt, wird es auch vorbei sein mit dem Produktionsstandort im niederländischen Born. Die neuen Modelle werden in Oxford sowie am neuen Spotlight-Standort in China gefertigt. Aus China sollen die Elektroversionen kommen, aus England die Verbrenner. "Mini wird elektrisch", so Bernd Körber, "doch bis zum Ende des Jahrzehnts wird es in jedem Fall auch Modelle mit Verbrenner geben, weil Kunden und Regionen dies erfordern." Doch man hört sich allein auf seine Kunden, denn mit edlen Ledersitzen soll es mit den neuen Modellen vorbei sein. Das dürfte gerade bei den besonders exklusiv ausgestatteten Versionen einige Kunden kosten, denn nicht jeder dürfte gerne auf Textil oder Kunststoffen sitzen.
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- Veröffentlicht: 03. November 2021