Der Bordcomputer im Rennwagen erfasst und analysiert dabei in Sekundenbruchteilen alle Informationen, die Kameras-, LIDAR-Sensoren, GPS-Empfänger und Radarsensoren liefern. Mithilfe der Daten werden Prognosen darüber erstellt, wohin sich die anderen Fahrzeuge bewegen, um Entscheidungen zu treffen, die als Fahrbefehle an Lenkung oder Bremsen gegeben werden. Rund 18 Monate haben rund 60 Doktoranden und Studierende des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik und des Lehrstuhls für Regelungstechnik der TUM an einer Software-Architektur gearbeitet, mit der sich diese Aufgaben sicher und auch schnell lösen lassen. Hilfreich dabei, dass die Studenten dabei auf Erfahrungen früherer Projekte zurückgreifen konnten, denn so hatte das TUM Autonomous Motorsport Team bereits 2018 bei den Roborace-Demonstrationen beim Formula-E Event in Berlin und 2019 auf der Rennstrecke im spanischen Monteblanco teilgenommen.
"Wir haben sehr viel Zeit und Energie in die Simulation des Rennwagens und der Rennstrecke gesteckt", erinnert sich Alexander Wischnewski, "wir konnten durch die virtuellen Rennen bereits viele Fehler erkennen und beheben. Und so hatten wir auch den Vorteil, dass die Übertragung der Software auf das reale Auto für uns kein großes Problem war." Eine große Herausforderung blieb, die Sensoren wie etwa optische Kameras und Laser digital nachzubilden. Auch hatten es die Forschenden und Studierenden geschafft, Rennen mit bis zu acht autonomen Rennfahrzeugen zu simulieren. Die Regeln des Wettbewerbs sahen vor, dass jedes Team in einem Wettbewerb um die schnellste Runde antrat, der eine Hindernisvermeidungskomponente enthielt. Alex Wischnewski, Teamleiter von TUM Autonomous Motorsport: "Unser nächstes Ziel ist es, ein schnelles autonomes Kopf-an-Kopf-Rennen zu gewinnen." Hauptziel des von Energy Systems Network und dem Indianapolis Motor Speedway organisierten IAC ist es, Technologien voranzutreiben, die die Kommerzialisierung vollständig autonomer Fahrzeuge und den Einsatz fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme beschleunigen. Langfristig soll die Technik der Rennwagen auch in Serienfahrzeugen verbaut werden.
Fotos: TU München / Indy Autonomous Challenge
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- Veröffentlicht: 25. Oktober 2021