In China gibt es nicht nur bei Nio neue Akkuentwicklungen. Akkuhersteller CATL hat vor kurzem die ersten Natrium-Ionen Akkus vorgestellt. Ein Vorteil ist, dass die Kathode aus Natrium besteht, was ein umweltfreundliches Material ist. Die Leistungsdaten mit 160 Wattstunden pro Kilogramm, einem Aufladen zu 80 Prozent in 15 Minuten und eine Kapazität von rund 90 Prozent bei minus 20 Grad Celsius. Sobald die Zellen 2022 in Volumenfertigung gehen, sollen die Kosten auf 25 bis 35 Euro pro Kilowattstunde sinken. Der chinesische Autobauer GAC will neue Wunderakkus in seinem neuen Aion V verbauen. Die sogenannte Graphen-Technologie ist eine Variante des Kohlenstoffs, bei dem die Moleküle in anstelle einer Kettenform in einer Wabenstruktur miteinander verbunden sind. Bislang war die Herstellung dieses Materials sehr aufwendig und teuer. Aufgrund einer neuartigen 3DG-Produktionstechnologie will GAC die Kosten auf ein Zehntel reduziert haben. Wenn das alles wie vorgesehen klappt, soll zum Beispiel ein 100-Kilowattstunden-Akku mit einem 600-Ampere-Hochleistungsladegerät innerhalb von acht Minuten auf eine Kapazität von 80 Prozent aufgeladen sein. Allerdings ist für diese Art des Blitz-Stromtankens eine sehr hohe Leistung nötig, die eine hohe Anforderung an das Stromnetz stellt.
Feststoffakkus
Ebenfalls aus dem großen asiatischen Land kommen die Energiespeicher, die den elektrischen Sportwagen Piëch "Mark Zero" rund 500 Kilometer weit bringen sollen. Das chinesische Unternehmen Desten hat Akkus entwickelt, die sich weder bei Vollgasetappen noch beim Laden sich auf mehr als 15 Grad erwärmen sollen. Dadurch ist eine aufwendige Kühlung überflüssig, was rund 200 Kilogramm Gewicht spart. Außerdem soll ein Schnellladen mit bis zu 350 kW möglich sein. Doch mit den Sald-Batterien (Spatial Atomic Layer Deposition) sollen die Akkus in weniger als 15 Minuten für mehr als 1.000 Kilometern Reichweite geladen werden. Wie der Name schon verrät, verbessert eine ultradünne Atombeschichtung der Zellen den Ionen-Fluss zwischen Anode sowie Kathode deutlich und wirkt sich auch positiv auf die Langlebigkeit aus. Was diese Technologie so interessant macht, ist die Tatsache, dass das elektrische Rad nicht neu erfunden wird. Letztendlich sind diese Akkus, die von den deutschen Fraunhofer-Instituten und der staatlichen niederländischen Forschungseinrichtung The Netherlands Organisation (TNO) eine Weiterentwicklung der aktuellen Lithium-Ionen-Batterien.
Als gesetzt gelten Feststoffbatterien, die viele Hersteller ab Mitte des Jahrzehnts sukzessive einführen wollen. Volkswagen intensiviert seine Zusammenarbeit nebst entsprechender Beteiligung am US-Start-Up Quantumscape. Die Vorteile dieser Akkus sind mit bis zu 100 000 Zyklen eine deutlich längere Lebensdauer, dass das Elektrolyt so gut wie nicht entzündlich ist und eine größere Energiedichte gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bietet.
Fotos: Nio