Das Armaturenbrett des Audi präsentiert sich wenig überraschend deutlich edler und schicker als das des Ford Mach-E. Beim Ford sieht es so aus, als ob jemand ein riesiges Tablet in die Mitte des Armaturenbretts geschraubt hat und dann kein Budget mehr hatte, um eine vollständige Instrumententafel zu entwickeln. Beim Q4 fühlt sich der Fahrer auch deshalb stärker eingebunden, weil das zentrale 10,25-Zoll-Display zu ihm hin geneigt ist, während der 15-Zoll-Bildschirm des Mustang neutral in der Mitte positioniert ist. Im Q4 befinden sich unterhalb dieses Bildschirms die Bedienelemente für die Klimaanlage und darunter, zwischen den beiden Sitzen ein offener Bereich, in dem sich der Wählschalter für den Fahrmodus, die Gangwahl sowie die Lautstärke befinden. Hinter dem Mustang-Steuer befindet sich eine schmale und wenig konfigurierbare Digital-Instrumentierung, die ihr Aussehen je nach angewähltem Fahrmodus ändert. Es gibt jedoch keinen Individual-Modus, der es dem Fahrer erlaubt, innerhalb der einzelnen Modi verschiedene Einstellungen zu konfigurieren (z.B. Sportlenkung mit komfortabler Federung) und es ist nicht möglich, die Menge der beim Bremsen zurückgewonnenen Energie zu visualisieren. Zudem zeichnet sich der Audi Q4 durch sein fortschrittliches Head-Up-Display mit Augmented-Reality-Details aus, die der amerikanische Konkurrent nicht einmal gegen Aufpreis bietet.
Ford mit mehr Reichweite
Beide Elektro-SUV beschleunigen aus nahezu jedem Tempo mehr als imposant, jedoch ist ihre Höchstgeschwindigkeit jeweils auf 180 km/h begrenzt. Deutlich imposanter ist der Imagesprint 0 auf Tempo 100, den der Audi (460 Nm maximales Drehmoment) in 6,7 Sekunden und der Mach-E Dank 580 Nm in exzellenten 5,1 Sekunden erledigt. Hier hat der jeweilige Allradantrieb einen nennenswerten Anteil daran, dass die beiden 2,2 Tonnen schweren Crossover ihre Motorleistung derart standesgemäß in Vortrieb umwandeln.
Position und Gewicht der Batterien zwischen den Antriebsachsen tragen nennenswert zur Verbesserung der dynamischen Stabilität bei, indem sie den Schwerpunkt senken und gleichzeitig zu einer ausgewogenen Massenverteilung beitragen. Das ändert jedoch nichts daran, dass das sehr hohe Fahrzeuggewicht gerade bei Kurvenfahrt zu spüren ist. Nur einiges davon lässt sich durch die adaptiven Elektronikdämpfer überspielen, die der Ford im Gegensatz zum Audi nur in seiner kommenden GT-Topversion bieten wird. Beide Konkurrenten verfügen über Einzelradaufhängungen an allen vier Rädern (inkl. Mehrlenker hinten) und drücken Bodenunebenheiten dezent in den Hintergrund. Mit seiner geringeren Bodenfreiheit (14,5 gegenüber 18 Zentimeter beim Audi) weist der Mustang gerade im Grenzbereich eine höhere Stabilität auf, die nicht zuletzt auf den niedrigeren Schwerpunkt und die größere Breite zurückzuführen ist. Während der Mustang Mach-E auf Reifen im Format 225/55 R19 rollt, bietet der Audi fahrdynamisch bevorteilte Mischräder (235/50 R20 vorn und 255/45 R20 hinten).
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- Veröffentlicht: 26. September 2021