Die 51 kW / 69 PS und gerade einmal 102 Nm maximales Drehmoment des Fiat 500 1.2 sind eine Kraftentfaltung, die nach modernen Maßstäben viele Wünsche offenlässt - gerade weil auch die manuelle Fünfgang-Schaltung aus einer Zeit zu kommen scheint, die schon ein paar Dekaden hinter einem liegt. Wer es auf der Autobahn darauf anlegt, drückt die bei Dunkelheit nicht immer einfach abzulesende Höchstgeschwindigkeit auf knapp 170 km/h; real ist es Tempo 160. Wer ein Modell auf dem prall gefüllten Gebrauchtwagenmarkt sucht, sollte um das automatisierte Schaltgetriebe einen Bogen machen. Die Zugkraftunterbrechungen beim Gangwechsel erinnern einen an die erste Smart-Fortwo-Generation. Das Wort Beschleunigung mag kaum zum Vortrieb des norditalienischen Fronttrieblers passen und doch kann man dem Fiat 500 nicht böse sein. Im Gegenteil. Der Motor reicht im besten Sinne des Wortes aus. Er bringt einen von A nach B, vom eigenen Zuhause ins Büro, auf dem Weg zurück vorbei zum Einkaufen und wenn die beste Freundin zum Flughafen will, findet selbst im alles andere als üppig dimensionierten Gepäckabteil des Fiat 500 Cabrio der große Koffer Platz. Falls nicht, wird die Rückbank umgelegt und bei jeder Fahrt hat man einen stylishen Auftritt. Das Fahrwerk ist nicht zu weich, nicht zu hart und die per Taster zuschaltbare Lenkunterstützung beim Einparken ist genauso überflüssig wie die Parksensoren hinten.
Preise ab 7.000 Euro
Kaum ein Modell auf dem Automarkt hat so begehrte Sondereditionen wie der Fiat 500. Der tief dunkelblaue Fiat 500 / 500 C Riva war vor Jahren eine echte Schau, weil er echten Luxuschic in den Kleinwagen brachte. Einen Luxus, den man zuvor allenfalls bei den ersten Generationen des Lancia Y erlebt hatte, der die Massen jedoch nie begeistern konnte und außerhalb von Italien keine Chance hatte. Das sieht beim Fiat 500 ganz anders aus, denn der erkundet mittlerweile auch die alles andere als kleinwagenfreundlichen USA. Die Qualität des 500ers ist ordentlich auch wenn die Hartplastikverkleidungen im Innern über die Jahre etwas unansehnlich werden.
Das gelungene Außendesign setzt sich im Innenraum fort, auch wenn dem Norditaliener im Innern sein Alter über die Jahre anzumerken ist. Das Multifunktionsinstrument hinter dem griffigen Ledersteuer informiert praktisch, aber wenig zeitgemäß mit in sich verschlungenen Runduhren und einem Digitalinstrument aus den frühen Zeiten des Radioweckers über die wichtigsten Funktionen. Die jüngeren Modelle waren gegen Aufpreis sogar mit Digitalinstrumenten zu bekommen. Mittig die zentrale Bedienung der Klimaautomatik ohne die schmerzlich vermisste Sitzheizung, die viele Händler als Nachrüstlösung verbauten, und darüber je nach Version der kleine Touchscreen, auf dem sich Navigation, Soundsystem und die Vernetzung des Smartphones nicht perfekt, aber ordentlich steuern lassen.
- Details
- Veröffentlicht: 17. September 2021