Die Pandemie ist auf dem Rückzug und so langsam gehen auch die Oldtimer wieder an den Start. Viele blicken auf die Mille Miglia, die diese Woche in Brescia beginnt, doch es geht auch ein paar Nummern kleiner - und exklusiver. Auf der Stella Alpina.
Klein und fein
Die Pandemie ist auf dem Rückzug und so langsam gehen auch die Oldtimer wieder an den Start. Viele blicken auf die Mille Miglia, die diese Woche in Brescia beginnt, doch es geht auch ein paar Nummern kleiner - und exklusiver. Auf der Stella Alpina.
Heute startet die Mille Miglia 2021 und die Oldtimerwelt kehrt ganz langsam wieder zu ihrer geliebten Normalität zurück. Das Langstreckenrennen von Brescia nach Rom und wieder zurück mit seinen knapp 1.700 Kilometern ist beliebter denn je - gerade in der beginnenden Nach-Corona-Zeit. Doch das immer größer gewordene Starterfeld von über 400 Teilnehmern nebst Begleittroß macht nicht alle glücklich. Viele wollen den Spaß an einer Oldtimertour exklusiver genießen und sich hier vielleicht sogar auf die sportlich ambitionierte Mille Miglia vorbereiten. Da kommt eine kleine Veranstaltung wie die Oldtimerrallye Stella Alpina im Trentino und Südtirol gerade recht. Drei Tage fahren in den Dolomiten, über 500 Kilometer spektakuläre Landschaften und Wertungsprüfungen am laufenden Band - kein Wunder, dass sich der Event zwischen Madonna di Campiglio, Trento, Bozen, Sterzing und Meran einer immer größeren Beliebtheit erfreut und zu mehr als einem Insidertreff geworden ist. Die Teilnehmer sind zumeist alte Oldtimer- und Klassikrallyehasen - man kennt sich, ist entspannt und hat einfach eine schöne Zeit hinter dem Steuer auf schmalen Wegen, kurvenreichen Bergpassagen oder kurzen Verbindungsetappen zwischen den norditalienischen Wintersportorten der westlichen Dolomiten. Etwas abseits des Teilnehmerfeldes die mehr als zwei Dutzend Piloten der aktuellen Ferrari-Modelle, die traditionell ebenfalls bei den Stella Alpina mitfahren und den Event als solches genießen - um die Wertungsprüfungen jedoch zumeist einen großen Bogen machen. So etwas gibt es eben wohl auch nur in Italien.
Japanisches Training für die Mille Miglia
Das Teilnehmerfeld im Trentino ist klein und bunter als man es von vergleichbaren Events kennt. Die gefühlt erste Oldtimerrallye seit Jahrzehnten ohne eine Schar der exklusiven Flügeltürer vom Typ Mercedes 300 SL und auch Klassiker wie Bentley Blower oder historische Renn-Bugattis, denn diese fehlen etwas überraschend im Teilnehmerfeld. Dabei sind die meisten Fahrzeuge gut motorisiert und damit allemal bergstreckentauglich. Porsche 356, der Nachfolger 911, hier ein Lancia Fulvia oder ein Innocenti Mini Cooper. Ideal für die kurvigen Bergstraßen und das entsprechende Dauer-Panorama der sonnendurchfluteten Dolomiten: Austin Healey oder Triumph TR2. Und selbst die historischen Käfer-Modelle im Feld brüllen sich leistungsstark die Berge hoch und erklimmen problemlos im zweiten Gang Höhen von über 2.000 Metern. Dabei muss sich rund 120 PS starke Salzburg-Käfer in seiner charakteristischen Lackierung nebst österreichischer Landesflagge schon anstrengen, um den beiden Mille-Käfern auch beim Anstieg auf Jaufenpass oder den Passo del Giovo hinwegzustürmen, die die Mille Miglia in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre mit ihren knapp 90 PS starken 356er-Porsche-Motoren aufmischten.
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- Veröffentlicht: 16. Juni 2021