Der Maserati Ghibli Trofeo ist die italienische Antwort auf BMW M5 und Mercedes-AMG E 63 S. Der Südeuropäer ist mehr die sportliche Business-Limousine denn seine Potenz herausschreiender Krawallbruder.
Stil statt Krawall
Der Maserati Ghibli Trofeo ist die italienische Antwort auf BMW M5 und Mercedes-AMG E 63 S. Der Südeuropäer ist mehr die sportliche Business-Limousine denn seine Potenz herausschreiender Krawallbruder.
Temel Cicek kennt sich mit Handwerk und Leder aus. Der Inhaber der Schuhmanufaktur 24 in München tastet immer wieder die Nähte des Armaturenbretts im Maserati Ghibli Trofeo ab. Die Antwort auf die Frage nach der Qualität der Verarbeitung ist eindeutig: "Das ist nicht gut, das ist wow", sagt der Schuhmacher. Innenraum können Sie die Italiener. Wo beim BMW M5 und Mercedes-AMG E 63 S teutonische Nüchternheit regiert, strahlt der Maserati mediterranes Lebensgefühl aus. Keine übertriebene Tech-Orgie mit Touch-Flächen, sondern stilsicher platzierte Carbon Elemente, ein Lenkrad und Klima-Bedienteil mit Knöpfen und Schaltern.
Kein kompromissloser Sprinter
Hinter dem klassisch-runden Volant thront man souverän und wird nicht vom Gestühl verschlungen. Diese Sitzposition passt zum Charakter des südländischen Signore und lässt auch großgewachsenen Mitteleuropäern noch genug Kopffreiheit. Dass der Blick auf analoge Rundinstrumente fällt, komplementiert das Bild eines Klassikers, der selbstbewusst nicht jedem Technik-Trend hinterherhechelt. Klar, ein kleiner Bildschirm zwischen Drehzahlmesser und Tacho gehört dazu, um den Piloten über alle wichtigen Daten zu informieren. Dass die Geschwindigkeitsindexe bei 350 km/h enden, lässt schon erahnen, dass auch der italienische Athlet über gehörige Kraft verfügt. Der Eindruck täuscht nicht: Der doppelt aufgeladene V8-Motor stammt von Ferrari und prügelt mit 427 kW / 580 PS sowie einem maximalen Drehmoment von 730 Newtonmetern auf den Heckantriebsstrang ein. Damit ist der Standardsprint von null auf 100 km/h in 4,3 Sekunden erledigt und der Ghibli Trofeo bis zu 326 km/h schnell.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 06. Juni 2021