Als die Cabrios in den 80er Jahren noch heiße Teile waren, war er der bezahlbare Star unter dem nächtlichen Sternenhimmel. Das VW Golf I Cabrio wurde nicht nur wegen seines Überrollbügels zumindest in Europa zur automobilen Oben-ohne-Legende. Das Erdbeerkörbchen ist längst ein begehrter Klassiker.
Oben ohne
Als die Cabrios in den 80er Jahren noch heiße Teile waren, war er der bezahlbare Star unter dem nächtlichen Sternenhimmel. Das VW Golf I Cabrio wurde nicht nur wegen seines Überrollbügels zumindest in Europa zur automobilen Oben-ohne-Legende. Das Erdbeerkörbchen ist längst ein begehrter Klassiker.
Für die einen war es der absolute Traumwagen; andere spotteten über das viersitzige Golf Cabrio der Einstiegsklasse, das mit seinem charakteristischen Überrollbügel im Jahre 1979 das technisch allzu betagte VW Käfer Cabrio ablöste. Zugegeben, eine Schönheit war der Überrollbügel, der das Golf Cabrio zum Erdbeerkörbchen oder Henkelmann abstempelte, nicht. Doch die bei geöffnetem Dach wenig filigrane Überschlagslösung war in den 1980er Jahren die einzig bezahlbare Möglichkeit, den neuen Sicherheitsanforderungen Genüge zu tun. Die direkten Wettbewerber Opel Kadett und Ford Escort machten es dem Golf I Cabrio nach und trugen bei schönem Wetter mehr oder weniger ihren schwarzen Henkelmann zur Schau, der sich sonst unter der stramm sitzenden Mütze versteckte. Der Überrollbügel hatte auch etwas Gutes. Bei heruntergelassener Seitenscheibe ließ es sich bei entsprechendem Elan in den Innenraum hüpfen - bei geschlossener Tür. Mehr als einmal zeigte Schauspieler Sascha Hehn in dem TV-Massenerfolg der Schwarzwaldklinik das Manöver, als er so höchst dynamisch in sein einst weißes Golf Cabriolet der CC-Edition sprang.
Teilelektrisches Dach und mehr Komfort
Das VW Golf Cabriolet der ersten Generation ist ein Golf I, der als Limousine im Jahre 1983 an sich vom Golf II abgelöst wurde. Doch das Golf I Cabrio wurde nahezu unverändert bis ins Jahr 1993 / 1994 gefertigt - beim Cabriolet-Spezialisten Karmann in Osnabrück. Die letzten Modelle verfügten als Rechtslenker sogar über einen spät nachgerüsteten Fahrerairbag, um den immer strenger werdenden Sicherheitsregularien gerecht zu werden. Der Rest blieb wie er war. Es gab während der knapp 15jährigen Produktionszeit zahlreiche kleinere und größere Modellpflegen, die sich auf das Aussehen des Golf Cabrio jedoch kaum auswirkten. Die größte Unterscheidung gab es zum Modelljahr 1988, als der offene Osnabrücker die verkleideten Stoßstangen bekam, die ihn deutlich moderner erschienen ließen. Beim Antrieb gab es ebenfalls verschiedene Generationen. Angefangen beim allzu schmächtigen 1600er-Vierzylinder mit 70 / 72 PS, gab es letztlich nur noch 1,8-Liter-Vierzylinder in verschiedenen Leistungsstufen mit 90, 95 und 98 PS. Der Einspritzer war letztlich vom Golf GTI abgeleitet, der in den 90er Jahren jedoch aus dem gleichen Hubraum 112, 107 und später als 16-Ventiler 129 PS holte. Immerhin konnten sich die Fans des VW Golf I aussuchen, ob sie manuell schalten wollten oder der überschaubaren Fahrdynamik des Erdbeerkörbchens mit einer Getriebeautomatik jegliche Dynamik rauben wollten.
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- Veröffentlicht: 12. Mai 2021