Als ob die Corona-Pandemie und die gigantischen Kosten der Elektromobilität die Autohersteller nicht schon genug unter Druck setzen würde, wird der Mangel an Halbleitern nunmehr zu Belastungsprobe. Mittlerweile ist nicht nur die PKW-Fertigung betroffen.
Die Probleme wachsen
Als ob die Corona-Pandemie und die gigantischen Kosten der Elektromobilität die Autohersteller nicht schon genug unter Druck setzen würde, wird der Mangel an Halbleitern nunmehr zu Belastungsprobe. Mittlerweile ist nicht nur die PKW-Fertigung betroffen.
Während dem ein oder andere Autohersteller im vergangenen Herbst bereits die Mikrochips ausgingen, spielten andere Marken das Problem noch herunter oder wiegelten ab. Noch vor Monaten dachten die Einkäufer einiger Hersteller, dass es sich um einen eher kurzfristigen Lieferengpass handeln würde. Mittlerweile ist man nach der zwischenzeitlichen Blockade des Suez Kanals, Feuer bei einem japanischen Großproduzenten von Halbleitern und den Folgen der anhaltenden Corona Krise schlauer: die so wichtigen Prozessoren werden je nach Modell, Art und Bestimmung noch Monate auf sich warten lassen. Ohnehin dauert es bi zu einem halben Jahr von der Order der Chips bis zu Lieferung. Und im gigantischen Karussell der weltweiten Mikrochips spielen die Autohersteller eine kleine Nummer. Hier geben Marken aus der Computer- und Entertainmentbranche den Ton an und bestellen in Milliardenhöhen. Kein Wunder, dass bei vielen Autoherstellern Produktionsstopps wichtiger Modelle drohen oder bereits die Bänder stillstehen - das kostet pro Marke viele Millionen von Euro, Dollar oder Yen und drückt die Realverkäufe im Jahre 2021 nennenswert herunter. Das hört in der angespannten Coronaphase niemand gern.
Jetzt sind auch Nutzfahrzeuge betroffen
Zuletzt hatte es auch die asiatischen Autobauer betroffen, die sich länger als die Marken in Europa oder den USA im eigenen Land versorgen konnten. Doch mittlerweile hakt es auch im Hyundai Konzern - zum Beispiel beim neuen Elektro-Hoffnungsträger Ioniq 5. Volkswagen konnte bisher aufgrund fehlender Chips mehr als 100.000 Fahrzeuge nicht bauen. Ebenso wie Konkurrent General Motors versucht auch der Wolfsburger Großkonzern, dass man zumindest die größeren Fahrzeuge mit einem hohen Deckungsbeitrag so gut es geht mit Chips versorgt und produziert. Da bleiben Klein- und Kompaktwagen schon einmal auf der Stelle.
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- Veröffentlicht: 12. Mai 2021