Seit mehr als zweieinhalb Jahren ist der neue WLTP-Verbrauchszyklus nunmehr eingeführt und noch immer sorgt er für Gesprächsstoff. Dabei wirken sich die Regelungen höchst unterschiedlich auf die KFZ-Steuern aus.
Wer blickt da noch durch?
Seit mehr als zweieinhalb Jahren ist der neue WLTP-Verbrauchszyklus nunmehr eingeführt und noch immer sorgt er für Gesprächsstoff. Dabei wirken sich die Regelungen höchst unterschiedlich auf die KFZ-Steuern aus.
Die großen Probleme bei der Einführung des WLTP-Zyklus (World Light Vehicle Test Procedure) sind beinahe vergessen - zumindest bei den Kunden. Bei den Autoherstellern klingelt es bei den vier Buchstaben WLTP nach wie vor in den Ohren. Monatelang konnten viele Automodelle nicht ausgeliefert werden, einige Motorvarianten wurden werden den neuen, deutlich strengeren Verbrauchsvorgaben gestrichen und die Umstellung von NEFZ (Neuer Europäischer Fahr Zyklus) zu WLTP kostete die Branche Milliarden Euro und Dollar. Seither werden in einigen europäischen Ländern die Kfz-Steuern nach den jeweiligen Emissionswerten erhoben. Doch die Kostenspirale ist nach wie vor nicht durchbrochen; der WLTP-Zyklus ist für die Autohersteller und somit auch für die Kunden nach wie vor ein teures Unterfangen. Die Analysten von Jato Dynamics haben die derzeit geltende Fahrzeugbesteuerung verschiedener Länder untersucht und die verschiedenen Richtlinien und möglichen Auswirkungen für Hersteller, Händler oder Leasing-Gesellschaften analysiert.
Extras kosten extra
Der seit Herbst 2018 eingeführte Verbrauchszyklus dauert mit 30 Minuten 50 Prozent länger als zuvor und die Standzeit reduzierte sich von knapp 24 auf 13 Prozent. Im Gegenzug verlängerte sich die gefahrene Strecke von 11 auf 23 Kilometer und das Maximaltempo erhöhte sich von 120 auf 131 km/h, um Autobahnfahrten besser abbilden zu können, was sich auch in einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit (46 statt bisher 34 km/h) bemerkbar macht. Ergänzend dazu sind die Prüfvorgaben nunmehr strenger als bisher und es wird nicht wie bisher nur die Basisvariante des jeweiligen Modells getestet, da Sonderausstattungen Einfluss auf die Messwerte haben. Jedoch konnten sich die Organisationen zum Beispiel nicht darauf einigen, wie eine eingeschaltete Klimaanlage Einfluss in die Messung nehmen soll. So bleibt einer der größten Verbraucher neben Sitz-, Lenkrad- und Scheibenheizungen bis auf weiteres bei den Messungen außen vor.
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- Veröffentlicht: 03. Mai 2021