Der EA-888-Evo4-Motor ist wie bei den anderen Modellen aus dem Volkswagen-Konzern mit dem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe kombiniert, dass gut zum munteren Zylinderquartett passt. Der Vierzylinder hängt gut am Gas und dreht willig hoch - kräftig ist er allemal, aber eben kein Triebwerk, das einen aus dem wohl anliegenden Sportsitz hauen würde. Wer mag, kann über die Schaltpedale am griffigen Sportlenkrad manuell in die Gangwechsel eingreifen. Laune macht dies jedoch allenfalls auf kurvigen Landstraßen, wenn man vor einer Kurve die Annehmlichkeiten einer frühzeitigen Motorbremse nutzen will und Spaß daran hat, den Motor beim Beschleunigen etwas höher als im Automatikmodus drehen zu lassen. Aus dem Stand geht es in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 und wer meint, dass bei 250 km/h Schluss mit lustig wäre, sieht sich angenehm getäuscht. Der VW Arteon R läuft über 270 km/h schnell. Dabei sorgt speziell die 18- Zoll große Bremse an der Vorderachse dafür, dass der Familienkombi mit dem R im Namen überaus kraftvoll verzögert.
Auch wenn sich der Arteon mit dem verklausulierten Begriff Shooting Brake umgibt, er ist ein Kombi und zwar einer, der im Alltagsbetrieb allemal praktisch ist. Sein Ladevolumen liegt zwischen 565 und 1.632 Litern und so kann der sportlichste aller Arteons einiges an Gepäck oder Freizeitgut mitnehmen. Die Serienausstattung des VW Arteon R Shooting Brake ist mit LED-Licht, sportlichen Teilledersitzen sowie allerhand Sicherheits- und Komfortdetails umfangreich, doch der Preis präsentiert sich mit 63.980 Euro mehr als stattlich. Dafür gibt es auch schon ein BMW M 440i Gran Coupé xDrive mit einem prächtigen 326-PS-Reihensechszylinder und zugegeben etwas schlechterer Ausstattung. Selbst der 347 PS starke Audi S5 Sportback - ebenfalls mit sechs Zylindern, Allradantrieb und einem Powerdiesel unter der Haube - kostet nur 67.900 Euro. Da wird einem der Arteon R ganz schön teuer - nicht nur, wenn man an Image und Wiederverkauf denkt.
Fotos: Martin Meiners
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- Veröffentlicht: 16. April 2021