Dabei wirkt das Cockpit der S-Klasse gegenüber dem vollelektrischen EQS von vorgestern; insbesondere wegen dessen kleinen Displays hinter dem Steuer. Das Beifahrerdisplay ist in der Mercedes S-Klasse aktuell gar nicht zu bekommen. Anders im EQS: damit der Fahrer von der Unterhaltung auf dem Beifahrerdisplay nicht abgelegt wird, schaltet sich dies bei zu häufigem Augenkontakt des Fahrers einfach ab. Dabei ist der S-Klasse-Konkurrent nur mit einem Radstand zu bekommen und die Abmessungen sind im Innern beinahe so großzügig wie die der langen S-Klasse. Das gilt mehr denn je für das Gepäckabteil, denn die Fließhecklimousine hat einen mächtigen Laderaum von 610 Litern, der sich durch Umlegen der Rücksitze auf bis zu 1.770 Liter erweitern lässt. Da wundert es umso mehr, dass der Mercedes EQS nicht nur über einen Radstand verfügt, sondern auch nicht mit einer elektrischen Einzelsitzanlage im Fond geordert werden kann. Das dürfte gerade in Asien ein paar Kunden kosten.
Die Basisversion des Mercedes EQS 450 wird mit seinem 90-kWh-Akku 245 kW / 333 PS / 568 Nm leisten und etwas überraschend allein über die Hinterachse angetrieben. Sein Normverbrauch: 15,7 - 20,4 kWh / 100 km. Die meisten Modelle werden jedoch über Allradantrieb, den großen Akku mit 107,8 kWh und stattliche 385 kW / 520 PS / 855 Nm verfügen wie das Topmodell des knapp 2,6 Tonnen schweren EQS 580 4matic bis im Herbst die AMG-Variante folgt. Serienmäßig ist der EQS immer mit einer Hinterachslenkung ausgestattet. Wie bei der S-Klasse gibt es diese in zwei Varianten - in Abhängigkeit von Radsatz und Kundenwunsch. Frei fahren kann der Mercedes EQS nicht, denn bei 210 km/h wird abgeregelt. Die Version mit Hinterradantrieb und großem Akkupaket (zwölf Zellmodulen) soll bis zu 770 Kilometer mit einer Batterieladung kommen. Die maximale Rekuperationsleistung liegt je nach Fahrmodus, die über die Schaltpedale angesteuert werden können, bei maximal 290 kW. Das würde bei idealen Bedingungen jedoch immerhin 300 weitere Kilometer in 15 Minuten bedeuten. Wie bei der Konkurrenz soll es auch hier bequemer werden. Das Einstecken des Ladekabel reicht - Ladesteuerung und Abrechnung erfolgen automatisch - wenn die Ladesäule mitspielt. Ähnlich wie die Mercedes S-Klasse patzt der EQS bei der Fahrerassistenz. Auch hier wird es zum Marktstart in diesem Sommer keine teilautonomen Fahrfunktionen der Stufe drei geben. Die sind erst für Mitte 2022 vorgesehen und dann auch erst einmal nur in Deutschland und analog zu S-Klasse nur in langsamen Geschwindigkeitsbereichen.
Fotos: Daimler
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- Veröffentlicht: 14. April 2021