Volkswagen vermittelt besonders großes Vertrauen in die Langlebigkeit des Golfs. Das machen die vergleichsweise langen Service- und Inspektionsintervalle deutlich. Während bei den anderen Fabrikaten bereits alle 30.000 km die große Inspektion ansteht, dürfen beim Golf stolze 60.000 km gefahren werden, ehe es in die Werkstatt geht. Volvo bremst seine Kunden mit einer elektronisch begrenzten Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h frühzeitig ein bietet intelligente Airbags, die Gewicht und Position des Fahrers mitberücksichtigen. Und Ford setzt sich mit dem Focus mit Features wie Mehrzonen-Klimaautomatik, WiFi und Parkassistent eher auf eine komfortorientierte Serienausstattung.
Die beiden asiatischen Modelle Hyundai Kona und Toyota Yaris stechen vor allem wegen ihrer Technikausstattung heraus. So findet man beim Kona ein kamerabasiertes Park-Distance-System, einen volldigitalen Tacho und Keyless Entry / -Start. Auch der Yaris bietet den volldigitalen Tacho. Außerdem gibt es einen automatischen Fernlichtassistenten und eine Einparkhilfe. Deutlich kleiner ist das Delta bei Plug-In-Hybriden und Elektroautos, denn diese sind zumeist mit einer besseren Serienausstattung versehen, um den Variantenreichtum bei Bestellung, Produktion und Länderspezifizierung einzudämmen. Die Ausstattungen unterscheiden sich jedoch bei höherwertigen Fahrzeugen enorm. So sind in den USA viele Fahrzeuge serienmäßig mit elektrischen Ledersitzen, einem elektrischen Schiebedach oder einem guten Soundsystem ausgestattet - alles Details, die sich gerade auch die Premiumhersteller wie Audi, BMW, Mercedes oder Porsche in Europa teuer extra bezahlen lassen. In den Emiraten oder Asien gibt es oftmals nur eine bereits sehr gute Serienausstattung, die nur noch geringfügig nach oben aufgestockt werden kann. Der Grund liegt darin, dass die meisten Fahrzeuge auf diesen Märkten vorkonfigurierte Stockfahrzeuge sind, die auf die interkontinentalen Märkte gesandt werden, weil eine Einzelstellung zu lange dauern würde.
Ein Markt wie die USA hat dabei genügend Druck, auch Sonderausstattungen durchzusetzen, die es sonst kaum geben würde. Viele europäische Fahrzeuge haben in den USA deutlich größere Becherhalter oder gar eine geänderte Klimaführung. Gleichzeitig fehlen in den USA Ausstattungsvarianten wie Laserlicht oder digitale Außenspiegel, weil die Sicherheitsbehörden diese - insbesondere, um die nationalen Zulieferer zu schützen - nicht zulassen. Verschiedene Modelle von General Motors oder Chrysler verfügen zum Beispiel über eine Fernstartfunktion per Fernbedienung, um den Wagen aufzuheizen oder kühlen zu lassen und Sportwagenfahrer fahren in den USA besonders gern eine manuelle Handschaltung, um die eigene Sportlichkeit nach außen zu tragen. Der Hauptgrund, weshalb BMW bei seinen Sportmodellen M3 / M4 ebenso eine Handschaltung anbietet wie Porsche bei seiner Sportskanone 911 GT3. Volkswagen oder Kia bieten beispielsweise neue Elektromodelle etwas überraschend in Europa oftmals nicht mehr mit echten Ledersitzen an, um sich einen zusätzlichen Ökoanstrich zu geben. In vielen asiatischen Ländern oder den USA werden die Fahrzeuge jedoch mit Ledersitzen angeboten, weil sonst die komfortgewöhnten Kunden abspringen würden. So wird auch hier ebenso wie bei den Sonderausstattungen mit sehr unterschiedlichem Maß gemessen - jeder bekommt letztlich nicht nur das, was er will, sondern was ihm vom Hersteller zugestanden wird.
Fotos: press-inform / Ford
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- Veröffentlicht: 14. April 2021