Die Japaner sind noch technikverliebter als die ingenieurgetriebenen Deutschen. Beste Beispiel ist der spektakuläre Supersportwagen Lexus LF-A, der von einem Jahrzehnt tatsächlich Realität wurde - für fast 400.000 Euro.
Wenn Japaner träumen
Die Japaner sind noch technikverliebter als die ingenieurgetriebenen Deutschen. Beste Beispiel ist der spektakuläre Supersportwagen Lexus LF-A, der von einem Jahrzehnt tatsächlich Realität wurde - für fast 400.000 Euro.
Ferdinand Piech ersonn edle Audimodelle mit sportlichem Allradantrieb und schuf mit dem VW Phaeton zwischenzeitlich wohl das beste Auto der Welt. Doch Akio Toyoda, Konzernlenker des aktuell wieder größten Autobauers der Welt, muss sich dem gegenüber nicht verstecken. Er trat Ende des ersten 2000er Jahrzehnts an, um den japanischen Autobauer nach der überstandenen Finanzkrise wieder zu einer Erfolgskonzern zu machen. Weltweit gelang Toyoda dies nicht nur mit drögen Alltagsmodellen, die sich eher in die Köpfe, denn in die Herzen der Europäer, Amerikaner und Asiaten fuhren, sondern auch mit der Edelmarke Lexus. Unter ihrem Label lies der begeisterte Motorsportler Akio Toyoda auch den grandiosen Supersportwagen LF-A erschaffen; ein Auto, das man von einigen Marken hätte erwarten können, aber nicht von Toyota.
Incognito auf der Nordschleife
Die Ursprünge des asiatischen Supersportlers gehen zurück in die späten 1990er und frühen 2000er Jahre. Im Zuge eines Forschungs- und Entwicklungsprojektes rang sich Toyota letztlich durch, unter der Marke Lexus einen echten Supersportwagen zu kreieren. An der Spitze des Entwicklungsteams der Beste Entwickler, den Toyota derzeit in seinem Konzern hatte: Harahiko Tanahashi, der erfahren genug war und bei dem ungewöhnlichen Projekt weitgehend freie Hand bekam. "Ich wollte einen Supersportwagen bauen, der den Fahrer in einen Zustand der Euphorie versetzt, indem verschiedene Bestandteile wie der Klang des Motors, das Gefühl beim Hochdrehen, das Handling und die Stabilität in Einklang gebracht werden", erläutert Harahiko Tanahashi. Mindestens genauso wichtig: Hiromi Naruse, der bereits 2001 als Testfahrer ins Entwicklungsteam geholt wurde. Er sorgte dafür, dass die seinerzeit festgelegten 500 Schlüsselmerkmale des Lexus LF-A im Prozess auch Realität wurden. Der erste LF-A-Prototyp wurde im Herbst 2003 fertiggestellt und drehte 2004 seine ersten Runden auf der Nürburgring Nordschleife, die für die Japaner bis heute der Grad der maximalen Fahrdynamik ist. Jetzt ging es an die aufwendige Feinabstimmung, denn der Über-Lexus sollte nicht mit den besten der Welt messen können. Ferrari, Porsche, Corvette und Aston Martin - man maß sich in der Entwicklung mit allen.
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- Veröffentlicht: 13. Februar 2021