Sorgen bereiten dabei nicht zuletzt die großen Datenmengen, die von Leasinganbietern benötigt werden, um ihre Kunden über den CO2-Ausstoß bestimmter Fahrzeuge zu informieren. Bei rund 15 Millionen verkauften Neufahrzeugen im Jahr in ganz Europa - jedes mit ganz eigenen Spezifikationen - ist die Verarbeitung der damit verbundenen großen Datenmengen für zahlreiche Erstausstatter und Leasingunternehmen, die diese Daten für ihre strategischen Flottenentscheidungen benötigen, nur schwer zu bewältigen. "WLTP war immer schon ein sehr komplexes Thema. Es überrascht daher nicht, dass die Branche Schwierigkeiten bei der Implementierung von WLTP-Lösungen hat. Die Abfrage von WLTP-Daten bei den Erstausstattern ist jedoch für die gesamte Automobilindustrie von größter Bedeutung", erklärt Olivier Peijs, Leiter European Sales Leasing bei den Analysten von Jato Dynamics, "dies gilt insbesondere für Leasinganbieter, denen Kunden mit knappen Budgets und einer strikten Flottenpolitik gegenüberstehen. Ohne korrekte WLTP-Werte sehen sich Leasinganbieter möglicherweise mit unvorhergesehenen Fahrzeugkosten wie Zulassungs- oder Kfz-Steuern konfrontiert - und laufen Gefahr, dass Modelle nicht der Fahrzeugpolitik ihrer Kunden entsprechen."
Jede Neufahrzeugversion, die seit dem 1. Januar 2021 verkauft wird, hat einen speziellen WLTP-Wert. Jede Veränderung dieser Standardversion (z B. durch Sonderausstattungen) kann den WLTP-Wert beeinflussen. Um den WLTP-Zyklus exakt berechnen zu können, müssen die Hersteller verschiedenste Daten wie CO2-Ausstoß, Fahrzeuggewicht oder Verbrauch verarbeiten. Zusätzlich erhöht sich die Komplexität dadurch, dass der WLTP-Wert europaweit die jeweilige Besteuerung vor Ort, wie Kfz-, Zulassungssteuer oder geldwerte Leistungen, verändern kann. Diese Berechnung ist für Leasinganbieter besonders schwierig, da die Hersteller die WLTP-Daten in unterschiedlichen Formaten zur Verfügung stellen, was bedeutet, dass die Leasinganbieter diese Datensätze in ein einheitliches Format umwandeln müssen.
Das ist aber nicht alles: wenn Daten fehlen oder veraltet sind, müssen sie sie selbst erfassen - was wiederum sich belastend auswirkt auf Ressourcen, Infrastruktur, Technologie und Personal. Um diese Probleme zu umgehen, hat Jato Dynamics eine zentrale Schnittstelle für die Abfrage wichtiger Kennzahlen zum Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß unter Berücksichtigung sämtlicher sonstiger Updates wie optionale Add-ons und neuen Emissionsdaten entwickelt. Aufbauend auf diesem Service hat Sofico, Anbieter von Leasingsoftware, eine Echtzeitintegrationslösung für seine Leasingkunden entwickelt - basierend auf den Daten von Jato ermöglicht sie es den Kunden, ihre Abläufe wie gewohnt und unbeeinträchtigt von der Komplexität der WLTP-bedingten Anforderungen weiterzuführen. "Die effektive Implementierung von Echtzeitdaten ist und bleibt ein komplexer Sachverhalt. Dennoch unternehmen alle Beteiligten - Jato, Sofico und Erstausstatter gleichermaßen - erhebliche Anstrengungen zur Leistungssteigerung, indem die Echtzeitdaten immer wieder kompiliert und vereinheitlicht werden", sagt Jordy Plaetinck von Sofico, "möglicherweise werden künftige Entwicklungen bei der Fahrzeug- Typengenehmigung in Bezug auf Schadstoffemissionen weitere Änderungen erforderlich machen, doch wir ermöglichen es unseren Kunden jetzt, nach Bedarf exakte, aktuelle Daten zu CO2-Emissionen und Kraftstoffeffizienz zu bekommen."
Fotos: Daimler
- Details
- Veröffentlicht: 10. Februar 2021