Die große Stärke des Opel Mokka ist seine Optik. Die leichte Mopsigkeit der ersten Generation ist verschwunden und das neue Modell aus nunmehr französischer Produktion ist dynamischer und sportlicher als bisher. Dabei sollte man von dem 1,2 Liter großen Turbotriebwerk mit seinen 96 kW / 130 PS keine Wunder erwarten, doch mit einem Leergewicht von 1.295 Kilogramm bringt der Mokka 1.2 Turbo immerhin 300 Kilogramm weniger auf die Waage als das nahezu gleichstarke Elektromodell des Mokka-e. So macht sich das etwas geringere Drehmoment von 230 Nm (statt 260 Nm des Mokka-e) im realen Fahrbetrieb kaum bemerkbar und der Durchzug ist gut. Zudem geht dem Benzin-Mokka nicht schon allzu früh bei 150 km/h die Luft aus. Zwar wird es ab 150 km/h mit dem engagierten Vortrieb deutlich blasser, doch schafft der Dreizylinder wenn gewünscht bis zu 200 km/h - deutlich praktikabler, wenn es doch einmal auf die Autobahn geben sollte. Dabei spurtet er in zu vernachlässigenden 9,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und hat trotzdem einen sparsamen Normverbrauch von 5,9 Litern Super. Ärgerlich allein, dass es mit der Geräuschdämmung des Dreizylinders nicht zum Besten bestellt ist. Er ist im Leerlauf und bei geringem Tempo allzu laut und gibt so ein deutliches Zeugnis vom Zylinderterzett. Das können andere besser.
Preise ab 24.000 Euro
Der Dreizylinderturbo macht dem Opel Mokka allemal Beine, doch weniger als die 130 PS sollten es dann doch nicht sein. Das sportlich-straffe Fahrwerk würde sich mit seinen 18-Zöllern und der knackigen Abstimmung sogar über deutlich mehr Leistung freuen. Dabei ist der Benziner etwas komfortabler als das Elektromodell abgestimmt und der Schwerpunkt des Mokka-e ist gerade in schnell durchfahrenen Kurven fühlbar tiefer als beim Verbrenner. Doch auch so macht es Laune, mit dem Nachwuchsstar von Opel unterwegs zu sein. Auch weil die Bremsen kraftvoll packen und die Lenkung sehr direkt ist. Die Achtstufenautomatik ist kein Muss und arbeitet für einen Aufpreis von rund 1.900 Euro dezent im Hintergrund. Doch auch die Handschaltung dürfte ihre Kunden finden.
Der gute Fahreindruck setzt sich im Innern fort, denn mit den überfälligen digitalen Instrumenten und dem zentralen Multifunktionsbildschirm in der Mitte des Armaturenbretts wirkt der Opel Mokka von innen so modern wie von außen. Das Platzangebot in der ersten Reihe ist gut, im Fond klassenbedingt überschaubar. Zu den animierten Instrumenten und den guten Sitzen mit Heizung und Massagefunktion passen die zahlreichen Hartplastikelemente in den Türen und dem Armaturenbrett jedoch nicht, denn schließlich kostet der Opel Mokka 1.2 Turbo in der kargen Basisausstattung Edition mindestens 24.140 Euro. Die meisten Kunden dürfen sich ohnehin für die mittlere GS Line oder gar die Ultimate-Variante entscheiden, die für 31.363 Euro dann Details wie Einparkhilfe, Matrix-LED-Licht, 12-Zoll-Navigation und einstellbare Fahrmodi bieten. Was fehlt sind ein Panoramadach oder eine elektrische Heckklappe - beides beliebte Details in dieser Klasse. Abwarten, ob der Opel Mokka seinen elektrischen Bruder Mokka-e langfristig auf Distanz halten kann. Der kostet zwar zwischen 33.000 und über 40.000 Euro - profitiert jedoch von dem mächtigen öffentlichen Zuschuss von fast 10.000 Euro.
Fotos: PSA
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- Veröffentlicht: 06. Februar 2021