Was verbirgt sich hinter der Renaulution? Konzernchef Luca de Meo hat die Details der neuen Strategie enthüllt, die Anleihen bei VW nimmt. Außerdem widerspricht der Italiener seinem PSA-Konkurrenten Carlos Tavares und verkündet neue Reminiszenz-Elektroautos.
Ein Schuss VW
Was verbirgt sich hinter der Renaulution? Konzernchef Luca de Meo hat die Details der neuen Strategie enthüllt, die Anleihen bei VW nimmt. Außerdem widerspricht der Italiener seinem PSA-Konkurrenten Carlos Tavares und verkündet neue Reminiszenz-Elektroautos.
Zugegeben. Der Begriff Renaulution ist eingängig. Chapeau für die Marketing-Experten. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass in der Automobilindustrie großen Worten kleine Taten folgten. Ein gutes Beispiel ist Luca de Meos ehemaliger Arbeitgeber Alfa Romeo. Wenn die fast jährlich mit entsprechender Grandezza verkündeten Pläne Tatsache geworden wären, dann würde die italienische Traditionsmarke BMW, Mercedes, Audi & Co in Angst und Schrecken versetzen.
Fremder Lorbeer
Bevor bei Renault das Zepter in die Hand nahm, hatte de Meo beim VW-Konzern angeheuert und sich als Vertriebsvorstand (Audi) und Markenchef (Seat) nicht nur Meriten verdient, sondern sich auch durch die Expertise hervorgetan hat, wie man eine Marke platziert. Der Italiener war es, der der spanischen VW-Tochter den sportlichen Ableger Cupra verpasste. Jetzt hat sich die Gemengelage für den nahbaren Italiener verändert. Er steht an der Spitze des großen französischen Autokonzerns, an dem nicht nur der Staat beteiligt ist, der auch für die stolzen Gallier ein nationales Heiligtum ist. Fehlentscheidungen oder Sparpläne, die zu Fabrikschließungen und Entlassungen führen, können den Volkszorn erwecken. Und wenn auf den Pariser Straßen Barrikaden brennen, wird es selbst abgebrühten Managern mulmig zu Mute.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 26. Januar 2021