Als Porsche in den frühen 90er Jahren schwächelt und sogar eine feindliche Übernahme drohte, rettete der Nachwuchssportler Boxster das Zuffenhausener Unternehmen. Bis heute hat der Boxster seinen festen Platz im Portfolio und ist weit mehr als ein offener Sonnenanbeter.
Rettungsanker
Als Porsche in den frühen 90er Jahren schwächelt und sogar eine feindliche Übernahme drohte, rettete der Nachwuchssportler Boxster das Zuffenhausener Unternehmen. Bis heute hat der Boxster seinen festen Platz im Portfolio und ist weit mehr als ein offener Sonnenanbeter.
Immer wieder hört man von vermeintlichen Autoexperten, dass ein Boxster kein echter Porsche sei. Die sind dann wohl noch keinen gefahren und haben scheinbar allzu wenig Ahnung vom Sportwagengeschäft an sich. Denn wer den Boxster - auch mit seinem mehr als überflüssigen Namensannex 718, der ihm mittlerweile verliehen wurde - nur als offenen Zweitwagen für die Dame des Hauses sieht, irrte sich 1996 ebenso wie er es heute tut. Vorgestellt mit einem 2,5 Liter großen Boxermotor und immerhin 150 kW / 204 PS hatte er seit seiner Geburtsstunde allerhand sportliche Gene. Für den nötigen Fahrspaß sorgten der Sechszylinder-Mittelmotor, der für ein deutlich leichter zu kalkulierendes Fahrverhalten als bei einem Heckmotor sorgte und eine überaus präzise Lenkung.
Mehr Hubraum - mehr Leistung
Der Porsche Boxster war ein Zeuge seiner Zeit. Das merkt man an seinen weichen, betont organischen Formen, die den Innenraum ebenso kennzeichnen wie das Äußere. Die Frontansicht unterschied sich bereits bei der 1993er-Studie allzu wenig vom größeren Bruder 911 der Baureihe 996, was insbesondere dem teureren Modell zum Nachteil ausgelegt wurde. Für viele sind die Spiegeleischeinwerfer keine Augenweide und in der Tat wirkt der Blick gerade ohne die aufpreispflichtigen Xenonaugen und einem Verzicht auf die hellen Blinker alles andere als aggressiv. Porsche musste aufgrund der angespannten Finanzsituation die Zahl der Gleichteile möglichst hoch halten. So gab es nicht, wie man es von anderen Fahrzeugen kennt - viele Gleichteile im nicht sichtbaren Bereich hinter Verkleidungen, Teppichen sowie beim Fahrwerk, sondern eine Reihe von Modulen, die sich Porsche 911 (996) und Boxster (986) teilten. Problem dabei speziell für die Elfer-Kunden: die gleichen Teile waren für jedermann zu sehen. Das galt insbesondere im Innenraum bei Schaltern, Sitzen, Bedieneinheiten und Instrumenten.
- Details
- Veröffentlicht: 12. Januar 2021