Große Neuigkeiten sucht man auf der CES 2021 zumindest im Automobilbereich vergeblich. Rein virtuell ist die wichtigste Elektronikmesse so spannend wie die 34. Wiederholung der Schwarzwaldklinik - daran ändern auch HD und 4K nichts.
Fern der Realität
Große Neuigkeiten sucht man auf der CES 2021 zumindest im Automobilbereich vergeblich. Rein virtuell ist die wichtigste Elektronikmesse so spannend wie die 34. Wiederholung der Schwarzwaldklinik - daran ändern auch HD und 4K nichts.
Man kann Gary Shapiro und den Verantwortlichen der Consumer Electronic Show 2021 keinen Vorwurf machen. Aufgrund der Corona Pandemie entschieden sich die CES-Organisatoren bereits im letzten Sommer, die wichtigste Elektronikmesse der Welt diesmal nicht im Spielerparadies abzuhalten, sondern als virtuellen Event durchzuführen. Sie sollten mit der frühen Absage Recht behalten, denn an eine reale Großveranstaltung wie eine Messe ist in Europa oder den USA auf absehbare Zeit nicht zu denken. Doch so virtuell und technisch die Themen, die Messebesucher und der gesamte Bereich auch sein mag - rein virtuell ist die CES eine blasse Nummer. Ungefähr so schmackhaft, als ob am Nachbartisch jemand ein Wiener Schnitzel isst und einem später erzählt, wie lecker es war oder man eben vor dem 4K-High-Definition-Bildschirm die Endlos-Wiederholung einer Fernsehserie aus den 80er Jahren anschauen muss.
Elektrische Autos und autonomes Fahren
Dabei sprangen bei dem Online-Event nur rund die Hälfte der Aussteller ab. Viele sahen in dem virtuellen Format nicht nur die Chance, Kosten zu senken, sondern die technisch hoch komplexen Inhalte artgerecht für den Betrachter am Bildschirm aufzubereiten, ohne dass man sich auf das abendliche Steak in einem der Las-Vegas-Restaurants freuen konnte. Kaum eine Messe dürfte sich wohl leichter tun als die CES, um die Themen von morgen rein virtuell stimmungsvoll an die Fachbesucher weiterzuleiten. Doch ein Event wie die diesjährige CES zeigt auch, dass die virtuelle Parallelwelt an ihre Grenzen stößt. Darunter hat auch der Automobilsektor zu leiden, der sich dieses Jahr zum ersten Mal in einer neuen, deutlich standesgemäßeren Messehalle weitab von Speicherkarten, Handyhüllen und LED-Ketten wähnte, um die frohe Botschaft in die Wüste von Nevada herauszutrompeten.
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- Veröffentlicht: 12. Januar 2021