Es macht Spaß den Toyota Mirai zu fahren, denn er liegt gut auf der Straße. Dabei ist er komfortabel und alles andere als sportlich. Doch die elektrische Leistung von 174 PS reicht zusammen mit den 300 Nm maximalen Drehmoment locker aus, um auch beim Überholvorgang einen kleinen Zwischenspurt hinzulegen oder auf der Autobahn die linke Spur zu belegen. Bei Tempo 180 wird allerdings abgeriegelt. Für das gute Fahrgefühl sorgt nicht zuletzt die ausgewogene Gewichtsverteilung von 50:50 sowie die Basis der TNGA-Plattform, eine steife Karosserie sowie die neu entwickelte Mehrlenkeraufhängung vorne wie hinten. Wichtiger denn je der niedrige Schwerpunkt, der bei schnellen Kurvenfahrten Laune macht, auch wenn die Lenkung mehr Rückmeldung von der Fahrbahn geben dürfte
In Sachen Platzangebot kann der Mirai in erster Linie vorne glänzen. Hier sitzt es sich auf den elektrischen und klimatisierten Ledersesseln so bequem, dass man sich auf längeren Strecken bis hin zum 650 Kilometern entfernten Tankstopp freut. Die beiden Displays hinter dem Steuer und in der Mitte der Armaturentafel sind modern, typisch Toyota und allemal informativ. An die Bedienung per Touch gewöhnt man sich schnell, auch wenn einen das Informationsspektrum gerade in den Brennstoffzellendarstellungen anfangs irritiert. Im Fond sieht es etwas anders aus, denn auch wenn der Mirai II nunmehr offiziell als Fünftürer firmiert, können im Fond ernsthaft keine drei Personen sitzen, wenn sie den Kinderschuhen entwachsen sind. Und für Personen ab 1,75 Meter wird es mit der Kopffreiheit ohnehin eng. Hier machen sich das Paket aus Heckantrieb sowie Wasserstofftanks im Unterboden bemerkbar, die auf eine abfallende Coupédachlinie treffen.
Bleibt die Frage nach dem Preis. Durch eine Kostenreduzierung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorgänger würde der komplett ausgestattete Toyota Mirai knapp 65.000 Euro kosten. Dadurch versprechen sich die Japaner, Stückzahlen in deutlich höhere Dimensionen zu drücken. Im Gespräch sind zehnmal mehr Fahrzeuge als vom bisherigen Mirai, der allerdings nur in mikroskopisch kleinen Volumina bei ein paar Energieversorgern und öffentlichen Einrichtungen auf kleine Fahrt ging.
Fotos: Harald Dawo
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- Veröffentlicht: 29. November 2020