Einst musste man schon in einen Golf GTI steigen, um in der kompakten Fahrzeugklasse seine helle Fahrfreude zu spüren. Das klappt mittlerweile auch mit einem kleinen Crossover. Und dabei startet der Ford Puma ST noch nicht einmal in der teuren Premiumliga - doch Spaß macht er wie ein großer.
Klein und juchu
Einst musste man schon in einen Golf GTI steigen, um in der kompakten Fahrzeugklasse seine helle Fahrfreude zu spüren. Das klappt mittlerweile auch mit einem kleinen Crossover. Und dabei startet der Ford Puma ST noch nicht einmal in der teuren Premiumliga - doch Spaß macht er wie ein großer.
An sich ist der Ford Puma ST nicht viel mehr als ein höher gelegter Fiesta ST - möchte man meinen: drei Zylinder, 200 PS und jede Menge gute Laune hinter dem Steuer und auf der Straße. Bereits die Sportversion des kleinen Einsteiger-Ford macht jede Menge Laune. Doch einfach Lust auf mehr? Dann ist der Puma ST genau der richtige. Dem kann man selbst beim zweiten Hinsehen eigentlich nur eines vorwerfen, denn bei so viel Tatendrang und Fahrspaß würde man sich einen Allradantrieb wünschen. Den hat Ford zwar im Programm - aber nicht beim 200 PS starken Puma. Schade, denn wenn man es so richtig krachen lässt, zerren die 200 allzu munteren Pferdchen mehr an der Vorderachse, als einem lieb ist. Die optionale Vorderachsquersperre kommt bei flotter Gangart schneller als ihre Grenzen, als es sich der kurvenhungrige Pilot wünschen würde. Das Sperrdifferenzial gibt es im Sportpaket zusammen mit Launch-Control und einer besonderer Schaltpunktanzeige. Doch sonst gibt es kaum etwas zu meckern, denn sogar an das zu einem sonoren Brabbeln umgearbeitete Rasseln des 1,5-Liter-Dreizylinders kann sich hören lassen. Der Puma ST ist fraglos ein Dreizylinder - aber eine spaßiger. Wie gut der mit einem Zylinderquartett wäre - darüber möchte man gar nicht nachdenken.
Sonorer Dreizylinder mit Dampf
Bereits die Optik ist eine Schau. Das ohnehin ansehnliche Design des Puma wird durch den ST-Sportdress noch eine ganze Ecke schnittiger. Dunkler Wabenkühlergrill, sportliche Schweller und schmucke 19-Zöller - ja dieser Kölner findet an jeder Straßenecke schnell seine Freunde. Dafür, dass andere Verkehrsteilnehmer die Daumen nach oben recken, ist der kleine Crossover dann allerdings doch etwas zu dezent, doch wer den zweiten Gang in der City etwas höher ausdreht, als es eigentlich sein müsste, der erntet wohl nicht nur im Rheinland aufmerksame Blicke. Besonders auf seine Kosten kommt jedoch der Pilot gewordene Fahrer, wenn er das Gaspedal mit etwas lockerer Leine bewegt. Der Dreizylinder kennt man aus de Hause Ford nur allzu gut - und im Zylinderterzett gehört zum Besten, was man derzeit bekommen kann. 1,5 Liter Hubraum, 147 kW / 200 PS und ein maximales Drehmoment von 320 Nm, das zwischen 2.500 und 3.500 U/min anliegt. Alles keine Werte, die einem die Sprache rauben, aber man ist in der Liga der Kleinen unterwegs und da sind die Leistungsdaten allemal imposant. Das gilt zugegeben nur eingeschränkt für die Höchstgeschwindigkeit, denn 220 km/h sind ordentlich, aber für einen echten Sportler im Konkurrenzumfeld doch etwas wenig. Andere Fahrzeuge mit 200 PS sind 240 oder gar 250 km/h schnell. Immerhin spurtet der Fronttriebler aus dem Stand in 6,7 Sekunden auf Tempo 100. Der Normverbrauch: gute 6,0 Liter Super pro 100 Kilometer.
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- Veröffentlicht: 15. November 2020