Mit der Modellpflege des Tiguan bringt Volkswagen auch die längst überfällige R-Sportversion zum Kunden. 320 PS und ein bulliger Sound sollten all diejenigen begeistern, denen ein Mercedes AMG GLA 45 oder ein Audi RS Q3 zu wild sind.
Jagdinstinkt
Mit der Modellpflege des Tiguan bringt Volkswagen auch die längst überfällige R-Sportversion zum Kunden. 320 PS und ein bulliger Sound sollten all diejenigen begeistern, denen ein Mercedes AMG GLA 45 oder ein Audi RS Q3 zu wild sind.
Der VW Tiguan ist an sich ein zahmes Familienauto. Daran ändert auch die jüngste Modellpflege nichts, die ihm unter anderem serienmäßige LED-Scheinwerfer, eine neue Sicherheitsausstattung sowie ein leicht geändertes Cockpit spendiert. Neben dem erstmals verfügbaren Plug-In-Hybriden, der mit seinen 245 PS jedoch nur ohne Allradantrieb angeboten wird, gibt es erstmals eine besonders sportliche R-Variante mit Vitaminen im Blut. Deren bekannter Zweiliter-Turbo aus dem Golf GTI erstarkte nochmals nennenswert auf 235 kW / 320 PS und ein üppiges Drehmoment von 420 Nm. Optisch ist dem VW Tiguan R seine Sportlichkeit kaum anzusehen, denn die echte R-Variante unterscheidet sich nur wenig vom R-Designpaket, das für alle Modelle zu bekommen ist. Am größten sind die Unterschiede noch am Heck, denn gegen Aufpreis lässt sich der sportlichste aller Tiguane mit einer vierflutigen Auspuffanlage von Abgasspezialist Akrapovic ausstatten. Die bringt zwar keine zusätzliche Motorleistung, tönt jedoch beeindruckend sonor und kraftvoll. Gerade in den Sportmodi ploppt und knallt es beim hin- und herschalten des Vierzylinders munter vor sich hin, dass es nur so Laune macht. Dem ein oder anderen wohl etwas zu viel des Guten; aber eben abschaltbar.
R für Raceprogramm
Der VW Tiguan R glänzt jedoch nicht mit seiner Motorleistung, die nach dem Wegfall des 240 PS starken Topdiesels sonst ihren Höhepunkt beim flotten, aber wenig sportlichen Tiguan eHybrid hätte. Die maximal 420 Nm Drehmoment stehen bei knapp über 2.000 Touren und somit beinahe auf Dieselniveau zur Verfügung und sind auf Gaspedaldruck zu fast allen Schandtaten bereit. Das gut abgestufte Doppelkupplungsgetriebe mit seinen sieben Fahrstufen wurde ebenfalls auf die gesteigerte Motorleistung angepasst und vollführt die Gangwechsel in den entsprechend anwählbaren Fahrmodi etwas flotter als man es kennt. So geht es aus dem Stand in knapp fünf Sekunden auf Tempo 100 und bei 250 km/h wird abgeriegelt, obschon dem kleinen Kraftprotz wohl zeitnah eh die Puste ausgegangen wäre. Ab Tempo 220 wird es nennenswert dünner mit der Beschleunigung.
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- Veröffentlicht: 09. Oktober 2020