Dass Autohersteller und Zulieferer seit Jahren Komponenten aus dem 3D-Drucker fertigen, ist nicht neu. Porsche setzt bei seinem neuen Topmodell des über 700 PS starken 911 GT2 RS noch einen drauf und fertigt für den Supersportler nunmehr erstmals Kolben im Printverfahren.
Schnelle Drucksache
Dass Autohersteller und Zulieferer seit Jahren Komponenten aus dem 3D-Drucker fertigen, ist nicht neu. Porsche setzt bei seinem neuen Topmodell des über 700 PS starken 911 GT2 RS noch einen drauf und fertigt für den Supersportler nunmehr erstmals Kolben im Printverfahren.
Kaum ein Teil des Autos wird derart hart beansprucht wie sein Motor. Und hier kommt den einzelnen Kolben, die die Explosionen in den einzelnen Zylindern in Bewegungsenergie und letztlich Vortrieb umwandeln neben der Kurbelwelle wohl die härteste Beanspruchung zu. Gerade deshalb machte Porsche die Probe aufs Exempel und holte sich bei der Neuentwicklung des kommenden Topmodells 911 GT2 RS die beiden Spezialfirmen Mahle und Trumpf ins Boot. Mahle brachte die entsprechende Expertise als Kolbenhersteller mit und Trumpf sollte für die Umsetzung im Druckprozess sorgen.
Leichter und effizienter
Bisher werden die 3D-Druckverfahren im Automobilbau insbesondere im Prototypenbau sowie bei Ersatzteilen für Klassiker, im Rennsport und für Kleinserien eingesetzt. Die 3D-Technik beinhaltet verschiedene Techniken. Allen ist jedoch gemein, dass Teile ohne spezielle Werkzeuge oder Formen aus virtuellen Datensätzen Schicht für Schicht im Drucker entstehen. Bei den Klassikern wurde aus der Not eine Tugend gemacht, denn viele Ersatzteile sind heute längst nicht mehr zu bekommen. Wer auf der Suche nach einer Lüftungsdüse für einen Mercedes W 123 oder einen Fuß für den Außenspiegel ist, freut sich daher darüber, dass Spezialfirmen und Autohersteller diese Teile aus dem 3D-Drucker als Neuteil fertigen können. Porsche hatte jüngst einen Sportsitz vorgestellt, dessen Mittelbahnen aus dem 3D-Drucker stammten. So konnten Kunden die Komfortschicht aus drei Härten wählen.
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- Veröffentlicht: 12. Juli 2020