Sie liegen in der Ziffernfolge dicht an dicht und treten in der Klasse der elektrischen Mittelklasselimousine als erste gegeneinander an. Der neue Polestar 2 hat insbesondere einen Gegner im Auge: das Model 3 von Tesla.
Nummer 2 jagt Nummer drei
Sie liegen in der Ziffernfolge dicht an dicht und treten in der Klasse der elektrischen Mittelklasselimousine als erste gegeneinander an. Der neue Polestar 2 hat insbesondere einen Gegner im Auge: das Model 3 von Tesla.
Polestar-CEO und Volvo-Chefdesigner Thomas Ingenlath macht gar keinen Hehl daraus, dass der neue Polestar 2 in erster Linie das Model 3 von Tesla und erst danach die Verbrenner 3er BMW, Audi A4 und Mercedes C-Klasse im Blick hat. Nach der Fingerübung mit dem schicken Polestar 1, der an sich als Volvo C90 geplant war und als Plug-In-Hybride Polestar 1 nunmehr die sehenswerte Überbrückungsmusik zur neuen Elektromarke wurde, schickt der Volvo-Ableger nunmehr sein erstes echtes eigenes Modell ins Rennen. Der Polestar 2 ist eine ebenso sehenswerte wie leistungsstarke Limousine, die die verschlafene Mittelklasse aus ihren Träumen holen soll. Die Premiumliga wird weltweit von BMW, Audi und Mercedes dominiert. Auf einigen Märkten spuckt dem deutschen Terzett allenfalls das Tesla Model 3 in die Suppe und genau den will der Polestar 2 mit seiner geballten Ladung Technik und Design aufs Korn nehmen.
Kein Tablet auf Rädern
Dafür sieht es nicht nur schick aus und hat im Innenraum einen völlig anderen Anspruch als das alles andere als wertige Model 3. Das Cockpit ist eine Weiterentwicklung der aktuellen Volvo-Generation mit reduzierten, aber klar gegliederten Instrumenten und einem elf Zoll großen Hochkantdisplay, das insbesondere wegen seiner Technik eine Schau ist. Denn der Zweier von Polestar ist das erste Fahrzeug weltweit, das mit dem Betriebssystem Android Automotive OS von Google unterwegs ist. Heißt, dass nicht nur die Technik weitgehend identisch mit der eines Android-Smartphones ist, sondern das Display sieht auch aus wie bei der neuesten Generation von Samsung und Co. Die Bedienung selbst ist dabei einfach und übersichtlich. Auch wenn es mit der Sprachsteuerung bei Navigationszielen während der Fahrt haperte, dürfte genau dieses System die ideale Lösung für viele Autohersteller sein, die es sich nicht leisten können, eine eigene Plattform zu entwickeln. Hier kann man Kosten sparen und Komplexität reduzieren, indem man mit einem IT-Giganten wie Google oder Apple zusammenzuarbeitet. Ebenfalls praktisch: die Elektrolimousine hat keinen Starterknopf. Einfach einsteigen und den Gangschalter einlegen. Ein Sensor auf dem Sitz merkt, dass man Platz genommen hat. Die restlichen Einstellungen erledigt das Google-Konto und er eigene Gasfuß.
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- Veröffentlicht: 09. Juli 2020