Aus diesem Grund bekommt die Mercedes S-Klasse Mitte 2021 einen elektrischen Bruder, den EQS. Der ist kaum kleiner, hat ein völlig anderes Design und dürfte andere Kunden ansprechen, die in eine rein elektrifizierte Zukunft rollen wollen. Dabei soll die neue S-Klasse ab November nicht nur Traditionalisten locken - im Gegenteil. Doch der reine Elektroantrieb bleibt in dieser Liga dem EQS vorbehalten. Die S-Klasse wird dagegen umfangreich elektrifiziert. Die Versionen mit Plug-In-Hybridantrieb sollen Elektroreichweiten bis 100 Kilometer haben. Gesetzt sind drei Radstände, Heck- und Allradantrieb sowie Panzerversionen für Politik und Staatsoberhäupter. Zudem gibt es Maybach- und AMG-Varianten mit noch mehr Dampf und noch mehr Luxus.
Plug-In-Version mit 100 km Reichweite
Das A und O der neuen S-Klasse ist neben dem gefälligen Design eine neue Heckantriebsplattform, die für die großen Mercedesmodelle eine neue Heimat wird. Auf ihr sollen eine Vielzahl künftiger Modelle entstehen und so die Kosten nennenswert gesenkt werden. Die verwandten Komponenten fangen bei der Rohbauarchitektur an und gehen über Sitze oder die Klimaautomatik bis hin zum Crashverhalten. Daher war der Entwicklungsaufwand bei der neuen S-Klasse besonders hoch, da die Baureihe W 223 das erste Modell auf der neuen technischen Basis sein wird.
Anfangs hatte die Daimler-Verantwortlichen in Betracht gezogen, die Topmodell mit zwölf Zylindern zu streichen. Doch längst ist durchgesickert, dass der bisherige V12-Motor so lange als nur möglich im Programm bleiben wird - erstmals auch als Allradversion. Jedoch hat AMG bereits den Kopf geschüttelt und auch die normalen S-Klassen müssen sich wohl mit Sechs- und Achtzylindertriebwerken begnügen. Nur die Maybach-Versionen und ggf. auch die schwer gepanzerte Guardvariante dürften ab Mitte 2021 mit dem ebenso leistungsstarken wie imageträchtigen Dutzendzylinder unterwegs sein. Im Gegensatz zu den kleineren Modellen wird die Mercedes S-Klasse zukünftig weder in Europa oder den USA, noch in Asien mit einem Vierzylinder kommen. Stattdessen geben im Volumen aufgeladene Sechs- und Achtzylinder mit 48-Volt-Bordnetz den Ton an, die man bereits bestens von der aktuellen E- / S-Klasse sowie dem GLS kennt.
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- Veröffentlicht: 15. Juni 2020