Etliche Testreihen folgten mit immer wieder neu zusammengesetzten Schaummischungen. Ehe nun der Erfolg vermeldet werden kann. Der Schaum drückt die Fasern mit einem Druck von zwei, acht oder bis 20 bar gegen das Werkzeug, je nach gewünschter Materialbeschaffenheit und Aushärtungsprofil. So sind komplexe und verwinkelte Carbon-Bauteile möglich, die mit der traditionellen Herstellungsweise nicht machbar sind. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten in der Produktion von Automobilen und anderen Industriebranchen, wie etwa der Luftfahrt. Damit wird auch das Gewicht der Fahrzeuge weiter gedrückt, was gerade bei der Elektromobilität ein entscheidender Stellhebel ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Ex-Core weit weniger versteckte Fehler im Inneren seiner Kohlefaserformen produziert. Da diese mit internem Druck herausgedrückt werden, werden die Kohlenstofffasern präzise in jede Ecke platziert. Das benötigte Werkzeug selbst ist ebenfalls aus Kohlefaser hergestellt und verfügt über integrierte Heizelemente und Drucksensoren, sodass es den Schaumstoff präzise erhitzen kann, um die Kohlefasern herauszudrücken, damit sie von der Innenfläche des Werkzeugs geformt werden können. Da das Ex-Core-System ohne männliche und weibliche Werkzeuge auskommt, soll die Bedienung weniger komplex sein.
Fotos: press-inform / Donkervoort
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 26. März 2020