Für die Testfahrt haben wir uns für ein Modell mit dem optionalen Sportfahrwerk SCC entschieden, bei dem die Bodenfreiheit um zehn Millimeter reduziert ist und man außerdem zwischen zwei Einstellungen - "Sport" und "Normal" - wählen kann. Der Kamiq ist zwar keine Sänfte, aber auch nicht über Gebühr straff gefedert. Ohnehin fällt eine deutliche Spreizung der Fahrmodi auf. Bei "Eco" ist der Tschechen-Crossover deutlich mit gebremsten Schaum unterwegs, was man bei der Umsetzung der Beschleunigung merkt: Vor allem im Fahprogrammen "Eco" gönnt sich der Antriebsstrang bei einem Kick-down eine kurze Atempause, ehe der zwangsbeatmete Vierzylinder sirrend hochjubelt. Ansonsten verhält sich das Triebwerk tadellos, auch akustisch zurückhaltend und die Zylinderabschaltung funktioniert geschmeidig. Das resultiert in einem Durchschnittsverbrauch von 5,1 Litern pro 100 Kilometer.
Kein Sonderangebot
Sobald man auf "Sport" umschaltet, hängt der Kamiq deutlich lebhafter am Gas. Wer einen nervösen rechten Fuß hat, lässt die Passagiere nicken, sobald man sich aber an die veränderte Gaspedalkennlinie gewöhnt hat, nutzt man die Kraft des Vierzylinders am besten, sodass unsere Empfehlung ist, sich bei der individuellen Fahrmodus-Konfigurationsmöglichkeit den Antrieb auf "Sport" zu stellen und den Rest auf "Normal" zu lassen. Damit schafft der Kamiq den Sprint von null auf hundert in 8,4 Sekunden und ist mit dem DSG-Getriebe bis zu 212 km/h schnell. Trotzdem hat uns die Sechsgang-Handschaltung besser gefallen, als das optionale Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.
Die Lenkung fällt ebenfalls positiv auf. Logisch, der Kamiq ist kein Porsche 911, aber die Steuerung ist nicht künstlich straff und gibt für einen Crossover genug Rückmeldung. Nach hinten könnte die Übersichtlichkeit etwas besser sein, aber auch da hilft die VW-Konzerntechnik, bei der sich ein Toten-Winkel-Warner und eine Rückfahrkamera im Einkaufsregal befindet.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 28. November 2019