Für Skoda sind die findigen Innovatoren mittlerweile Teil der Forschung an den neuen Fahrzeugmodellen. Die tschechische VW-Tochter kooperiert in Prag, China und eben in Israel mit Start-Ups. Dabei legen die Manager Wert darauf, dass die Erfindungen relativ ausgereift sind und die Neu-Unternehmer bewiesen haben, dass die Lösung funktionieren kann. "Wir können keine verrückten Ideen gebrauchen", erklärt Andre Wehner, Chief Digital Officer von Skoda. Damit das gewährleistet ist, suchen die Scouts des Autobauers nach geeigneten Produkten beziehungsweise Erfindungen. Dazu kommt ein weiterer Faktor: Die israelischen Jungunternehmer haben meistens bereits in der Armee gedient, sind um die 40 Jahre alt, dementsprechend verlässlich und sehr gut ausgebildet. Die Tschechen legen Wert darauf, dass Sie keine Investitionen tätigen, sondern gemeinsam mit den Start-ups deren Geschäftsmodell entwickeln.
Sounds of Silence
Der Name "Guardian" lässt dann auch einen militärischen Hintergrund vermuten. Allerdings handelt es sich hier um einen Sensor, der der die Fahrgastzelle überwacht. Die Kamera ist im Dachhimmel untergebracht, erkennt, wie der Fahrer seinen Kopf neigt, wie er das Lenkrad hält oder ob auf dem Rücksitz ein Kindersitz befestigt ist. Der Sensor erstellt quasi eine 3-D-Karte des Autos und registriert auch den Herzschlag, etwa den, eines im Auto vergessenen Babys. Falls gewünscht, kann man den Sensor auch mit dem Smartphone verbinden und das Innere seines Fahrzeugs aus der Ferne kontrollieren. Der Vorteil dieses Systems ist, dass es deutlich leicht und nur halb so schwer, wie konventionelle Lösungen ist. Auch der Persönlichkeitsschutz sei kein Problem, die Algorithmen wickeln die Prozesse in Echtzeit ab, sodass keine Daten gespeichert werden.
Das Start-up "Silentium" will unter anderem, dafür sorgen, dass mehr Ruhe im Innenraum einkehrt - und das ohne aufwendige und kostspielige Dämmmaterialien. Das Prinzip entspricht dem der Noise Cancelling Kopfhörer, also werden die Lautsprecher des Soundsystems dazu genutzt, um Frequenzen auszusenden, die den Lärm unterdrücken. Auch hier ist die Software der Schlüssel für den Erfolg: "Wir führen für jedes Fahrzeugmodell ein Soundmapping durch und passen die Software dann dementsprechend an"; erklärt Offira Rubin. Für die Grundfunktionen reichen sogar schon die Lautsprecher in den Türen, je mehr vorhanden sind, umso besser. Dann kann auch eine andere Funktion aktiviert werden, nämlich, dass jeder im Auto seinen eigenen Konzertsaal hat und seine eigene Musik hört, ohne, dass die anderen Passagiere behelligt werden.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 30. Oktober 2019